Jeju – Die Perle Koreas
Wir machten uns schon früh morgens um halb sieben auf zum Busbahnhof. Unser Plan war es die Fähre um 9:00 im 1,5 h entfernten Mokpo zu erreichen. Als wir am Busbahnhof ankamen war direkt klar das wir das nicht schaffen werden denn anstatt 1,5 h fuhr der Bus 2,5 h (24400Won/17,55€/2P). So kamen wir zu spät in Mokpo an. Wir fuhren trotzdem zum Fährterminal um uns Tickets für den nächsten Tag zu besorgen. Dort stellte sich heraus das es wieder erwartend noch Tickets für die Fähre um 14:00 gab (76000Won/54,68€/2P). So ging es dann glücklicherweise am gleichen Tag noch rüber auf die Insel Jeju. Sie ist das Hawaii Koreas und eines der Weltnaturwunder. Jeju ist eine Vulkaninsel und besteht aus vielen vulkanisch gebildeten Bergen. Für Koreaner und vor allem Hochzeitsreisende ist sie eine Ferieninsel. Bekannt ist die Insel auch für die Zitrusfrüchte, die man überall kaufen kann.
Nach 4 h kamen wir auf Jeju an. Ein Hostel (212000Won/152,52€/2P/5N) war schnell gefunden. Abends liefen wir entlang der Uferpromenade und schauten uns ein wenig die Stadt an. Für den nächsten Tag liehen wir uns einen Roller. Es war gar nicht so einfach eine Rollervermietung zu finden die Roller an Ausländer vermietet. Nach einigen Telefonaten hat eine Mitarbeiterin des Hostels ein Vermieter gefunden. Zwar nicht gerade günstig (40000Won/28,78€) aber super um die Insel auf eigene Faust zu erkunden. An diesem Tag fuhren wir bei herrlichem Wetter entlang der Ostküste (150 km). Es ging durch schöne Orte und überall sah man Lavasteine die oft zum Mauerbau verwendet wurden. Die erste Station war der Black Sand Beach, ein Strand mit schwarzem Sand. Nach einem kurzen Halt ging es weiter zur Manjanggul Lava Höhle (4000Won/2,88€/2P), einem der vielen UNESCO Weltnaturerben der Insel. Es ist ein durch Lava gebildeter Röhrentunnel mit einer Länge von ca. 13 km. Für Besucher ist nur der erste Kilometer frei zugänglich. Faszinierend ist das man nach 10 Stufen in die Höhle nur noch eine Temperatur von 15 °C hat. Schon gewaltig für uns, wir hatten draußen 33°C.
Auf dem Weg zu unserem Hauptziel, dem Seongsan Ilchunbong, kamen wir an vielen schönen Strandabschnitten vorbei. Überall in Korea findet man kleine Pavillons zum Ausruhen. Hier besonders schön direkt am Meer gelegen.
Ebenfalls sahen wir die berühmten Haenyeo Meeresfrauen. Eine austerbende Spezis. Dies sind Frauen die bis zu 20 m tief ohne Atemgerät tauchen. Lediglich Neoprenanzug, Tauchmaske und Flossen haben sie an. Sie tauchen nach Algen, Schnecken, Muscheln, Seeigeln… Beim Auftauchen stoßen die Haenyeo einen besonderen Pfeifton aus, hier wird die eingeatmete Luft die sie vor dem Abtauchen eingeatmet haben, ausgepustet. Direkt daneben liegt der Seongsan Ilchunbong, auch Sunrise Peak genannt (4000Won/2,88€/2P). Hier kann man wunderschöne Sonnenaufgänge beobachten. Er ist eine 182 m hohe vulkanische Landerhebung und ebenfalls UNESCO Weltnaturerbe. Der Krater ist grün bewachsen und hat einen Durchmesser von 600 m. Von einer Plattform am Rande des Kraters hat man eine gute Aussicht.
Später kamen wir noch an ein altes traditionelles Dorf, dem sogenannten Seongeup Folk Village und zur Misterious Street. Hier kann man aufgrund einer optischen Täuschung Autos zusehen wie sie bergauf rollen. Viele Touribusse kamen vorbei, schalteten den Motor aus, um dann die Straße bergauf zu rollen.
Bevor wir unseren Roller zurück bringen mussten kamen wir an Jeju’s Flughafen. Eine Straße führt direkt neben der Start- und Landebahn vorbei. Dort sieht man den Flugzeugen keine 30 m entfernt beim Starten und Landen zu.
Am nächsten Tag machten wir uns früh zum Mt. Hallasan auf, dem höchsten Berg oder eher ruhenden Vulkan Südkoreas. Er ist 1950 m hoch. Über Steine, Wander- und Plankenwege und mal wieder etlichen Stufen die uns durch den Wald auf den Gipfel brachten stiegen wir in 3,5 h auf dem Soengpanak Trail zum Gipfel auf. Das Wetter hier oben ändert sich wahnsinnig schnell. Wir waren über den Wolken sodass wir das Tal nur selten zu Gesicht bekamen. Die Wolken zogen in Windeseile vorbei. Wir mussten keine Minute warten bis wir zum ersten mal das Glück hatten den Kraterboden zusehen. Das Spektakel ereignete sich einige male bevor wir wieder auf der anderen Seite abstiegen. Diesmal nahmen wir den Gwaneumsa-Trail. Dieser ist landschaftlich etwas schöner da man eine wunderschöne Aussicht hat. Nach 3 h kamen wir erschöpft am Fuße des Berges an. Wir mussten ein Taxi bis zur nächsten Bushaltestelle und dann den Bus zurück in die Stadt nehmen.
Die Tage entschieden wir uns erneut einen Roller zu mieten um diesmal den Süden und Westen abzufahren (170 km). Diesmal durften wir den Roller sogar über Nacht behalten. Im Landesinneren fing es leicht an zu regnen und der Himmel zog sich immer weiter zu. Als wir dann aber im Süden ankamen war wieder super Wetter. Wir fuhren entlang der schönen Küstenstraße. Wir schauten uns drei Wasserfälle an, wovon einer direkt ins Meer abfällt (Sojeongbang Pokpo, Jeonbang Pokpo, Cheonjiyeon Wasserfall). Immer weiter an der Küste ging es an Felsformationen im Wasser (Oedolge), dem WM Stadion von 2002 – wo schon die Deutschen im Achtelfinale gegen Paraguay spielten, dem Yakcheousa – Tempel und dem O’sulloc Tea Museum vorbei. Ziel war es nachmittags an einem schönen Strand halt zu machen um baden zu gehen. Aber als wir mit unserem Sightseeing Programm fertig waren hatte sich das Wetter so zugezogen das wir nur einen kurzen halt am Geumneung Strand machten. Wir fuhren zurück in Richtung Stadt und mussten uns mehrmals unterstellen weil es schon angefangen hatte zu regnen. Wir kamen wieder am Flughafen vorbei wo wir erneut die Flugzeuge knapp über unserem Kopf bestaunten. Wir schauten uns noch den Yongduam – Drachenfelsen an. Der so unspektakulär ist und für uns eher wie ein Hase aussieht. 😉 Nebenan ist eine Brücke die eine Schlucht überspannt. Diese wird abends nett angeleuchtet und war schöner anzusehen als der Felsen. Ein paar Meter vor unserem Hostel an der Uferpromenade kamen wir an einer Freilichtbühne vorbei wo wir noch gerade die letzten Minuten einer Vorführung sahen. Den letzten Tag genossen wir am herrlichen Strand und zogen uns einen heftigen Sonnenbrand zu. Hier konnte man auf einer Sandbank weit ins Meer hinaus laufen. Abends ging es dann mit der Nachtfähre zurück aufs Festland nach Busan.