Mit dem Camper durch Australien – Westküste – Teil III

Von Broome bis Port Gregory (3050 km)

Auf geht es Richtung Süden. Nach Broome folgte der 80 Mile Beach, den wir nach einem 10 km langen Abstecher über eine Schotterpiste erreichten. Teilweise ist es auch eine richtige Tortur, alles klappert und wackelt, aber es ist manchmal einfach nicht zu vermeiden. 😉

Der 80 Mile Beach ist ein wunderschöner, sehr langer, weißer Sandstrand. Er fällt ganz flach ins Wasser ab, so dass Baden kaum möglich ist. Außer man würde weit ins Wasser hinauslaufen.

Unser nächstes Ziel war Port Hedland. In dieser Region gibt es viele Bergwerke, die Salz, Eisenerz und Kohle fördern. Hier werden die Straßen voller. Dutzende Road Trains donnerten, nicht gerade langsam, an uns vorbei. Unser Autoscheibe hatte innerhalb kurzer Zeit zwei Steinschläge zu verkraften. 🙁

Port Hedland nutzten wir um unsere Ressourcen aufzufüllen. Es wurde getankt, Essen gekauft und WiFi geschnorrt. Ab hier änderte sich die Umgebung. Überall sahen wir Spinifex. Das sind gelb, grüne Grasbüschel, die spitze Halme besitzen. Sie sind echt nervig und unangenehm wenn man für kleine Jungs und Mädchen muss. 😉 Aber die Landschaft ist trotzdem sehr schön anzusehen.

Kurz hinter Port Hedland ging es zu einem der schönsten Nationalparks Australiens, dem Karijini NP. Er ist der zweitgrößte Park in Western Australia. Wir verbrachten drei Tage hier. Bereits am Ersten trafen wir Christian und seine Freunde aus Darwin wieder. Der Karijini NP bietet schöne Wanderungen durch mehrere Schluchten. In den meisten konnten wir uns abkühlen und ein erfrischendes Bad nehmen. Die letzten beiden Wanderungen an diesem Tag, durch die Hancock und Weano Schlucht, waren genial und haben das Abenteuerherz pochen lassen. Wir mussten klettern und teilweise durchs Wasser, um zum Ziel zu gelangen. Mit Badesachen und Wasserschuhen ist man gut vorbereitet.

An Jörns Geburtstag bestiegen wir den Mount Bruce. Zusammen mit Jens, den wir am Vortag kennengelernt hatten, wanderten wir den 1234 m hohen Berg hinauf. Er ist hinter dem Mount Meharry (1249 m) der zweitgrößte Berg Western Australias.

Ein Teil des Karijini NP lässt sich super erkunden, da die Straßen geteert sind. Der andere Teil, in dem auch die besten Sehenswürdigkeiten und Schluchten zu finden sind, ist leider nicht so gut erschlossen. Wir mussten 80 km weit über holprige, rote Schotterpisten fahren. Dementsprechend sah unser Speedy auch aus. Nicht nur außen sondern auch innen war alles rot. Danach waren wir erst mal beschäftigt alle Spuren zu beseitigen.

Um unser nächstes Ziel, den Ort Coral Bay zu erreichen, mussten wir weitere 660 km zurücklegen. Nachdem wir in einer kleinen Minenstadt namens Paraburdoo tankten machte unser Speedy plötzlich Probleme. Er fing nach 50 km an zu stottern. Immer wieder ging das Gas weg und wir konnten nicht mehr beschleunigen. Nach erster Selbstdiagnose und mehrmaligen Neustarten entschieden wir uns in die Minenstadt zurückzufahren. Erst in 220 km kam das nächste Roadhouse. Das war uns dann doch zu heiß, mitten im Outback ohne Handyempfang stehen zu bleiben.

An der Tankstelle, an der wir für Speedy Sprit kauften, gab es eine kleine Werkstatt. Nachdem der Mechaniker und unser Autovermieter sich unsere Probleme angehört hatten war schnell eine Diagnose gestellt, der Benzinfilter musste es sein. Es kommt wohl öfters vor, dass man im Outback verunreinigtes Benzin bekommt. Da die Werkstatt das Ersatzteil aber erst bestellen musste hingen wir 24 h Stunden fest.

Die Minenstadt Paraburdoo besteht aus ein paar Häusern, einer Tankstelle mit Werkstatt, einem Supermarkt und einem überteuertem Campingplatz. Vor dem Supermarkt kamen wir mit einer Familie ins Gespräch. Als wir ihnen unsere Geschichte erzählten luden sie uns ein mit zu ihnen nach Hause zu kommen. Dankbar nahmen wir ihr Angebot an. Nicht nur, dass wir die Nacht in ihrer Einfahrt übernachten durften, bekamen wir noch eine heiße Dusche, das Wifi Passwort und ein Essensangebot. Die Beiden, Alan (Dänemark) und Felicia (Indonesien), haben zwei richtig süße Töchter. Faith war erst ein paar Wochen alt und Grace, mit ihren zwei Jahren, hatte Lisa direkt als ihre neue Spielgefährtin entdeckt. Vielen Dank euch allen, wir hatten eine super Zeit bei euch.

Am nächsten Tag kam mittags das Ersatzteil und unser Campervan wurde wieder flott gemacht. Nun ging es im zweiten Anlauf weiter nach Coral Bay. Der Ort liegt im Ningaloo Marinepark, in dem sich das 250 km lange Ningaloo Reef erstreckt. Hier angekommen hieß es, rein in die Badesachen, Schnorchel in den Mund und ab ins Wasser. Huch, was war das. Wir bekamen fast einen Kälteschock vom kalten Wasser. Eine halbe Stunde hielten wir es aus. Nach ein paar Fischen und etlichen Korallen ging es schnell wieder raus ans Land. Dafür lieben wir Asien, das ganze Jahr über Badewannenwasser. 😉

Der Ort Coral Bay ist sehr touristisch und alles überteuert. Wir zogen nach dem Schnorcheln schnell weiter. Unser Nachtrevier schlugen wir einige Kilometer weiter südlich auf. Hier lernten wir eine Deutsche und einen Australier kennen, die vier Wochen lang Australien bereisen. Sie luden uns zum DVD Abend ein. Unterm Sternenhimmel und mit einem Lagerfeuer schauten wir einen australischen Film, Tracks (2013). In der wahren Geschichte läuft eine Frau 2700 km, von Alice Springs bis zum Indischen Ozean, quer durch die Wüste. Begleitet wird sie von ihrem Hund und vier Kamelen. Wen es interessiert, in der deutschen Fassung heißt der Film Spuren. Einfach nur genial, was will man mehr, so ein Filmerlebnis unter dem Sternenhimmel.

An der Westküste Australiens durften wir täglich wunderschöne Sonnenuntergänge und sternenklare Nächte erleben. Wir sahen die Milchstraße und Massen an funkelten Sternen.

Über die Stadt Carnarvon ging es weiter zum Strand von Monkey Mia. Hier konnten wir wildlebende Delfine am Strand beobachten. Vormittags kommen sie mehrfach zum Strand und werden von den Angestellten der Naturschutzbehörde gefüttert. Jeder Delfin bekommt einen Fisch. Danach verschwinden sie wieder ins offene Meer. Nach ein paar Minuten warten kamen schon die ersten zwei Delfine, später wurde es ein ganzes Rudel. Fasziniert schauten wir uns das Spektakel an. So nah haben wir, außerhalb des Zoos, noch keine Delfine gesehen.

Für Sparfüchse: Wir bekamen den Tipp, rechts am Kassenhäuschen vorbei zu fahren und uns auf den Parkplatz des Bootsanlegers zu stellen. Die Straße ist leicht zu übersehen, da man meint in eine Einbahnstraße zu fahren, aber wir haben uns so 8$ p.P. (5€) gespart. 😉

Am Rückweg von Monkey Mia zum North West Coastal Highway stoppten wir noch an Stränden und Aussichtspunkten.

Als nächstes stand der Kalbarri NP auf dem Programm. Durch diesen NP fuhren wir aber eigentlich nur hindurch und machten einige Fotostopps. Der gleichnamige Ort Kalbarri ist bei Fischern und Surfern beliebt. Einige Kilometer hinter dem Ort kommt die Hutt Lagoon oder eher unter dem Namen Pink Lake bekannt. Dieser Salzsee sieht, aufgrund Beta Karotin produzierender Algen, rosafarben aus. Die Firma BASF gewinnt hier Beta Karotin als begehrter Lebensmittelfarbstoff.

Erlebt: August 2015

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