Die letzten Tage in Indien
Am Bahnhof in Hospet ließ der Zug über 3 h auf sich warten. So starteten wir statt um 19:00 um 22:15 nach Kalkutta. Alle Züge die wir in Indien nahmen, bis auf einen, hatten alle erhebliche Verspätungen. Somit kamen wir in Hyderabad erst am späten Vormittag an. Hier hatten wir einige Stunden Aufenthalt bis unser nächster Zug (1260Rs/16,58€/2P) uns in 26 h nach Kalkutta brachte. Es war gar nicht so einfach an Fahrkarten für diese Strecke zu kommen. Wir hatten sie schon vor über zwei Wochen gekauft. Aber der Bahnangestellte brauchte eine gute halbe Stunde bis er überhaupt verfügbare Tickets für nach Kalkutta fand. So fuhren wir auch nicht die Strecke die wir wollten, sondern mussten über Hyderabad fahren um überhaupt Tickets zu bekommen.
Mit nur einer Stunde Verspätung kamen wir in Kalkutta an. Wir hatten nur einen Tag um uns die zweit größte Stadt Indiens anzusehen, da unser Flug nun einen Tag früher als geplant startete. Mit dem Bus ging es in Richtung Sudder Street, der Backpacker Meile Kalkuttas. Hier versuchten wir eine halbwegs preisgünstige Unterkunft zu suchen. Doch es gestaltete sich etwas schwieriger. Jedes angesteuerte Gästehaus war voll. Immer wieder halfen uns Einheimische eine Unterkunft zu finden, doch auch dies war erfolglos. Später wurden wir in eine noch nicht ganz fertige, neue und sehr schöne Unterkunft (4erZimmer) gebracht – doch diese war mit 3000Rs/40€ p.Nacht viel zu teuer. Bei der weiteren Suche trafen wir auf Julius (Deutschland) und Eline (Belgien) die auch nach einem Zimmer suchten. Kurzerhand machten wir ein vierer Dorm auf und bezogen das vorher gesehene teure Zimmer. Am nächsten Morgen suchten wir uns erst mal für die letzte Nacht eine preisgünstigere Alternative (700Rs/9,21€/2P). Von ekelerregend bis gerade noch akzeptabel war alles dabei.
Vor unserem Hotel gab es ein Weihnachtsgeschäft nach dem anderen. Hier kam das erste mal für uns etwas Weihnachtsstimmung auf. Kalkutta soll eine der dreckigsten und ärmsten Städte Indiens sein. Wir empfanden es nicht schlimmer als in anderen Städten Indiens. Das einzige, hier werden Rikschas noch oft per Hand gezogen. An unserem einzigen Tag in Kalkutta schlenderten wir durch den Maidan Park und sahen den vielen Leuten beim Kricket spielen oder beim Papierdrachen steigen zu. Einen Park in Indien darf man sich nicht so vorstellen als einen Park bei uns zuhause. Selbst hier an einem Ort der Entspannung ist es laut und vermüllt. Am Ende des Parks steht das Victoria Memorial. Ein großes aus weißen Marmor gebautes historisches Gebäude das zum Gedenken an Königin Victorias 60. Thronjubiläum errichtet wurde.
Nachdem wir es uns von außen angesehen hatten ging es weiter zum Mutter Teresa Haus. Mutter Teresa (1910-1997, aus Albanien) kümmerte sich um die Armen, Mittellosen und sterbenden Menschen Kalkuttas. Sie gründete mehrere Orden und Einrichtungen um diesen Menschen zu helfen. Das Ordenshaus, welches weiter besteht, besuchten wir. Wir sahen das Grab Mutter Teresas, ein Museum in Gedenken an sie und den Raum indem sie bis zu ihrem Tod gelebt hatte.
Danach ging es durch alte Viertel zurück Richtung Hotel. Jörn gönnte sich noch einen Besuch beim Frisör (110Rs/1,45€) inklusive sehr gefährlich aussehender Massage. Die Nacht wurde schlaflos, da Jörn sie zum größten Teil auf Toilette und über dem Eimer verbrachte. Danke Indien, darauf hätten wir auch verzichten können uns am letzten Abend noch den Magen zu verderben. Erschöpft machten wir uns morgens mit dem Taxi (300Rs/3,95€) auf zum Flughafen.
Goodbye Indien und auf „nimmer“ Wiedersehen! 😉
Kuriositäten in Indien!
– Männer laufen oft Händchen haltend herum = Symbol der Verbundenheit
– Es gibt viele Albinos (weiße Inder) und fehlgebildete Menschen
– Inder gehen meist barfuß
– Sie werfen ihren Müll immer auf den Boden oder im Zug aus dem Fenster, es gibt aber auch keine Mülleimer im Zug (wirklich nicht, kein Scherz)
– Inder fragen uns was wir mit unserem gesammelten Müll im Zug machen = natürlich im Bahnhof entsorgen damit danach der Mülleimer bestimmt wieder auf den Gleisen entleert wird 🙁
– Viele Inder rotzen ekelhaft roten Speichel aus. Auf den Gehwegen und Straßen sind überall rote Flecken zu sehen, aber es sind keine Tiere geschlachtet worden. = Die Betelnuss im Betelbissen lässt grüßen
– Wir waren nie lange alleine, beim Warten auf den Zug oder dösen im Park gesellten sich schnell bis zu ein dutzend Inder um uns herum
– Typisches Gespräch: 1. How are you? 2. Where are you from? 3. What is your name?
– Indische Arbeitsabläufe sind total unlogisch
– Indien ist gefühlte 30 Jahre hinter her
– Inder sind einfach nicht gut zu verstehen, obwohl viele sehr gutes Englisch reden
– Inder starren einen ewig an v.a. Frauen
– Alle Inder die kein Geld mit uns machen wollten waren nett und hilfsbereit
– Transen laufen durch den Zug und klatschen in die Hände um Geld zu sammeln = Wer spendet kann sein Karma erweitern
– Inder frieren wo wir schwitzen, sie trugen schon Schal, Mütze, Handschuhe und Ohrwärmer, da können wir es noch gut in Shorts und T-Shirt aushalten
– Inder springen schon in den einfahrenden Zug um noch einen Platz zu ergattern
– Arbeiten in der Öffentlichkeit werden fast nur von Männern erledigt