Wir sind in Südamerika!

Kolumbien – Cartagena & das Problem mit dem Weiterreiseticket

Unser Flieger nach Südamerika ging schon frühmorgens, für unsere Verhältnisse eigentlich mitten in der Nacht. Daher entschlossen wir uns den Abend zuvor bereits zum Flughafen zu fahren und die restlichen Stunden in New York am JFK Airport zu schlafen. Wir hatten zumindest eine gute halbe Nacht Zeit bevor es mit dem Check-In los ging.

JetBlue Airways (994396COP/270€/2P) brachte uns im Morgengrauen in knapp fünf Stunden zu unserem ersten südamerikanischen Land, Kolumbien.

Im Vorfeld hatten wir schon öfters gehört, dass am Abflug Flughafen, wenn man nach Kolumbien fliegt, streng Weiterreisetickets (onward tickets) kontrolliert werden. Kann man keines Vorweisen darf man das Flugzeug nicht betreten. Es kommt leider immer häufiger vor, dass man einen Weiterflug bzw. einen Nachweis um das Land wieder zu verlassen vorzeigen muss. Die Airline, die einen in das Land bringt, ist für einen verantwortlich falls man von den Beamten der Immigration im Zielland abgewiesen wird. Die so entstehenden Kosten, also der Rückflug, muss die Airline tragen. Das Blöde an der Sache ist nur, dass es die Beamten an der Immigration meistens nicht interessiert und es gar nicht nachprüfen. Es ist wirklich schade, dass es uns Langzeitreisenden immer schwieriger gemacht wird flexibel unterwegs zu sein. Urlauber sind außen vor, sie besitzen meistens ein Hin- und Rückflugticket.

Wir informierten uns im Vorfeld welche Möglichkeiten es gibt an ein Weiterreiseticket zu kommen. Hier eine kurze Zusammenstellung:

  1. man hofft, man wird nicht gefragt & im Notfall kauft man online ein Ticket am Flughafen → kann kurzfristig sehr teuer werden

  2. man kauft sich im Vorfeld ein günstiges Ticket und lässt es verfallen → in Asien kein Problem, dort findet man Flüge für ca. 20 € ins nächste Land, in Südamerika wird es über Landesgrenzen deutlich teurer und ist daher meistens keine Option

  3. Bus/Zugticket kaufen → zum Teil nur teure Tickets (Langstrecken über Landesgrenze) online verfügbar

  4. man kauft ein teures stornierbares Ticket kurz bevor man zum Flughafen geht → vor allem bei US-Airlines möglich, da es ein Gesetz gibt, dass man Flüge innerhalb 24 h stornieren kann, nicht bei allen Airlines möglich, es kann evtl. Wochen dauern bis man sein Geld zurück bekommt, es fällt sehr wahrscheinlich eine kleine Servicegebühr an

  5. man mietet sich ein Flugticket bei FlyOnward oder Onwardflight → für 5-17 USD kann man sich ein Flugticket für 24 h oder 48 h mieten, es ist ein echtes Ticket und nachprüfbar, es funktioniert einwandfrei, man hat keinen Stress, die Anbieter buchen und stornieren, wir konnten unser Ticket im Buchungssystem der Airline einsehen

  6. man fälscht ein Weiterreiseticket → wir distanzieren uns von dieser Methode, es ist umstritten aber möglich, ein altes Ticket am Computer öffnen und Flugdaten gegen einen existierenden Flug austauschen oder Fake Ticket Generator online verwenden, beachte: verwende keine Ticketnummer, da sie evtl. überprüft werden könnte, das Ticket sollte auf eine andere Airline ausgestellt sein als der aktuelle Flug, inwieweit die Airlines in ihren jeweiligen Allianzen nachschauen können wissen wir nicht

Wir haben uns für FlyOnward (76230COP/21€/2P) entschieden und uns ein Ticket gemietet. Am Flughafen brannten wir darauf, dass die nette Dame am Schalter nach unserem Weiterreiseticket fragt. Und was war… wir wurden natürlich NICHT gefragt. ;-(

Der Service bei FlyOnward war super und die Homepage ist selbsterklärend. Bei Fragen bekamen wir in kürzester Zeit Antwort. Als unser Flug wegen des Schneesturm Jonas in New York verschoben wurde reichte eine kurze Mail aus und unser gemietetes Ticket wurde einfach auf das neue Datum ausgestellt.

So, zurück nach Südamerika. Cartagena war unser erstes Ziel, die schönste Kolonialstadt Kolumbiens. Vom Flughafen aus nahmen wir ein Taxi ins Zentrum und ließen uns im Viertel Getsemani absetzen (10000COP/3€). Da wir noch keine Unterkunft hatten begaben wir uns auf die Suche. Im Gegensatz zu New York, wo wir mit Jacke, Handschuhen und Mütze rumliefen, hatten wir hier wieder strahlende Sonne und 30 ºC. Nach ein paar Gästehäusern war das richtige gefunden. Was uns direkt auffiel war, dass zum einen internationale Hostels mit englisch sprechendem Personal unverschämt teuer sind und zum anderem wir mit unserem Englisch hier nicht weit kamen. Die Unterkunft, in der wir uns niedergelassen hatten, wird von Kolumbianern geführt. Die Zimmer sind deutlich günstiger, aber dafür sprach keiner ein Wort Englisch. Also mussten wir uns mit unseren paar Wörtern Spanisch und vielen Gesten versuchen zu verständigen. Vor unserer Reise hatten wir damals an der Volkshochschule einen Spanischkurs besucht, aber das war bereits über zwei Jahre her und somit war das Gelernte so gut wie vergessen.

Cartagena de Indias, kurz Cartagena, liegt an der Karibikküste. Trotz der Lage muss man sich schnell von dem Gedanken befreien hier Traumstrände zu finden. Die Altstadt wird von einer Festungsmauer umgeben und gehört zum Weltkulturerbe. Cartagena soll die sicherste Stadt Kolumbiens sein und die meisten Besucher verzeichnen. Die Stadt gefiel uns auf Anhieb. Die netten Kolumbianer, der schöne Flair und die alte Kolonialarchitektur waren einfach bezaubernd. Wir schlenderten Stunden durch die engen Gassen der Altstadt mit den fliegenden Händlern. Wir bestaunten die gelb weißen Kolonialbauten mit ihren schön geschmückten Balkonen, die Kirchen und Plätze. Wir fanden schnell unser Lieblingsrestaurant, Crepes & Waffels. Wir lasen in einem anderen Blog von dem Restaurant und beschlossen es einmal auszuprobieren. Als wir es zum ersten Mal sahen dachten wir, dass wir es uns nicht leisten können. So schick und modern sieht es aus. Es ist zwar etwas teurer, dafür bekommt man aber frische Gerichte und Gemüse. Sonst findet man häufig viel fettiges Essen. Daher waren wir froh und besuchten Crepes & Waffles öfters. 😉

Auf den öffentlichen Plätzen ist immer was los. Tanzgruppen und Künstler zeigen ihr Können. Vor allem abends, wenn es etwas abkühlt, gehen die Kolumbianer raus auf die Straße. Entweder trifft man sich auf einem Platz, vor der Kirche oder stellt einfach Stühle vor die Haustür. Essen, Trinken und Musik darf dabei natürlich nicht fehlen. Unser Stadtteil, Getsemani, ist nicht weit von der Altstadt entfernt. Abends ist viel los. Die meisten Touristen lassen sich hier nieder. Es ist alles etwas günstiger als im ummauerten Altstadtkern. Wir blieben eine Woche und fühlten uns richtig wohl. Danach ging es mit dem Bus weiter. Von Cartagenas Busbahnhof aus fuhren wir an der Karibikküste entlang bis in die Stadt Santa Marta.

Erlebt: Januar 2016

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