Neuseeland – großartige Landschaften – Teil VII
Die Südinsel: Monkey Island nach Dunedin (600 km)
Nach den schönen Tagen, die wir am Meer verbracht haben, ging es durch Invarcargill. Sie ist die südlichste Stadt Neuseelands und ist für uns das Eingangstor in die Catlins.
The Catlins sind ein Gebiet in denen wenige Menschen wohnen, was stark zerklüftet ist und wo oft raues Wetter herrscht. An der Küste ist das Gebiet für seine großen Wellen bei Surfern bekannt.
In der Curio Bay trauten wir unseren Augen kaum. Nachdem wir uns den ganzen Tag Zeit genommen und geduldig gewartet hatten kamen sie kurz vor Sonnenuntergang an Land, die Gelbaugenpinguine. Wir erkannten sie erst im zweiten Moment. Sie lassen sich von den Wellen an Land spülen und stehen dann auf wenn sie festen Untergrund spüren. Es war eine atemberaubende Show die sie uns ablieferten. So putzig sah es aus als zwei von ihnen über die Steine und Felsen Richtung Gebüsch watschelten. Dort wurden sie von Familienmitgliedern empfangen. Einer hatte sich sogar verlaufen. Er verwechselte die Laute seiner Partnerin und lief zur falschen Dame. Kann ja mal vorkommen. 🙂 Als er aber auf ein Pinguinpaar zusteuerte merkte er schnell, dass er falsch war. Der Anblick war schon zum Schreien. Aber als seine Herzdame aus dem Gebüsch kam und ihn abholte war es einfach nur fantastisch. Sie watschelten zufrieden zu ihrem Nest. Unglaublich.
Alle Anwesenden verhielten sich ruhig und respektvoll. Mit gewissem Abstand konnten wir schöne Fotos von den Tieren machen. Die Bucht ist dafür bekannt, dass sich hier Gelbaugenpinguine aufhalten. Mit soviel Glück hätten wir aber nicht gerechnet. Seht euch die Bilder an. Tausendmal besser als im Zoo.
In der Nachbarbucht sahen wir noch einen Seebären, der sich im Sand wälzte. Hier im Süden Neuseelands spazierten wir einfach den Strand entlang und sahen Robben, Seelöwen, Pinguine… Einfach schön die Tiere in freier Natur beobachten zu können.
Heute stand ein wenig Wellness auf dem Programm. 🙂 Da das Wetter nicht so gut war und wir in der Stadt Balclutha vorbeikamen, entschieden wir uns ins Hallenbad zu gehen (8NZD/5€). Wir hatten gehört es wäre nicht so teuer und wir könnten in einem Whirlpool relaxen. Zu dem konnten wir uns einmal richtig vom Schmutz befreien. Ja, wir haben geduscht bevor wir ins Wasser gegangen sind. 😉
Nach dem erholsamen Nachmittag im Bad, der Whirlpool war richtig heiß, fuhren wir weiter Richtung Dunedin. Ein paar Kilometer außerhalb der Stadt hatten wir uns für die nächsten Tage einquartiert. In Dunedin stand nämlich unser erster Arztbesuch an.
Die Studentenstadt Dunedin ist die zweitgrößte der Südinsel und wurde stark von den Schotten geprägt. Hier wurde die erste Universität Neuseelands errichtet. Wir erkundeten die Stadt und fuhren zur Otago Peninsula raus. An der Spitze der Halbinsel besteht die Möglichkeit Königsalbatrosse zu sehen. In einem abgesperrten Gebiet ist es aber nur mit einer Führung möglich.
Sonst ist die Straße über die Halbinsel sehenswert. Immer neue Ausblicke auf und über die Bucht, Dunedin und die Berge sind traumhaft. Auf dem Rückweg kam uns ein Kreuzfahrtschiff richtig nahe als es zum offenen Meer auslief. Die Größe der Schiffe ist einfach Wahnsinn heutzutage.
Zwischen dem Sightseeing stand noch ein Arztbesuch auf dem Programm. Jörn hatte ein paar Wochen zuvor eine Füllung im Zahn verloren und musste zum Zahnarzt. Wie Männer ja so sind, ist natürlich alles kein Problem. Aber es vergingen Wochen ohne Zahnfüllung. In Auckland hatten wir plötzlich keine Zeit mehr, in Wellington war es auch nicht der passende Zeitpunkt, in Nelson und Queenstown war er nicht frisch geduscht und in Invercargill waren auf einmal die Klamotten nicht gewaschen. So musste er in Dunedin zu seinem Glück gezwungen werden. 😉
Wir fragten in der Bücherei eine Frau nach ihrem Zahnarzt des Vertrauens und fuhren dahin. Leider hatte die Praxis keine Termine mehr frei. Somit steuerten wir den nächsten Zahnarzt in der Nähe an. Die nette Empfangsdame enttäuschte uns leider auch, machte sich aber die Mühe für Jörn einen Termin zu finden. Sie telefonierte durch die ganze Stadt. Und siehe da, zwei Stunden später saß Jörn auf dem Zahnarztstuhl. 😮
Das Team der Praxis Bell Hill Dental war super freundlich und wir haben uns richtig wohl gefühlt. Sie waren begeistert von unserem Vorhaben und den Reisegeschichten. Die Unterlagen für die Auslandskrankenversicherung füllten sie auch nach unseren Wünschen aus, einfach perfekt. Also, falls wir irgendwann nach Dunedin auswandern haben wir schon mal den richtigen Zahnarzt gefunden. 🙂
Noch kurz: Die Zahnarztkosten (310NZD/192€) wurden ohne Probleme von unserer Auslandskrankenversicherung übernommen. Die Verständigung per Mail war in Ordnung. Wir können Rechnungen bis 500 € direkt mit der Versicherung über den E-Mail Kontakt abwickeln. Beträge die größer als 500 € sind muss man nach der Reise im Original an die Versicherung schicken und bekommt dann ebenfalls innerhalb ein paar Wochen die entstandenen Kosten erstattet.
Mit einer neuen Füllung im Zahn konnte es weiter gehen. Wir schauten uns noch eines der Highlights der Stadt an. In Dunedin gibt es laut dem Guinness-Buch der Rekorde die steilste Straße der Welt, die Baldwin Street. Es war eine gute Trainingseinheit sie hoch zu laufen. Komplett schafften wir es aber nicht. Die letzten Meter ging es nur noch in kleinen Schritten voran. Von oben sahen wir erst wie steil sie ist. Wir gaben uns alle Mühe die Steigung in Bildern festzuhalten. Bergab ging es ruckzuck zum Camper. 😉
Danach fuhren wir über einen Bergkamm, mit tollen Aussichten, zurück nach Warrington zu unserem Stellplatz. Er ist super schön auf einer großen Wiese gelegen und nach ein paar Metern durch die Dünen erreichten wir den Strand und das Meer.
Während wir uns morgens für einen neuen Tag fertig machten stand plötzlich ein bekanntes Gesicht vor uns, Claudia. Sie schaute sich den Strandabschnitt an und hatte aus dem Auto raus unseren nicht auffälligen Campervan entdeckt. 😉 So klein ist Neuseeland, jetzt haben wir uns schon das vierte Mal zufällig unterwegs getroffen. Wir tauschten unsere neuen Erlebnisse aus und tranken gemütlich einen leckeren Instant Kaffee vor dem Camper. Die Sonne meinte es Tag für Tag besser mit uns. Es wurde immer wärmer in Neuseeland. Wir verabschiedeten uns von Claudia und hielten ein Treffen in Südamerika gar nicht für so unwahrscheinlich. Wir sind jedenfalls zur gleichen Zeit auf der anderen Seite der Welt.
Erlebt: November 2015
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