Australiens Ostküste im (T)Raumschiff – Teil I

Categories: 20_Australien
Published on: 22. Dezember 2015

Von Cairns bis Airlie Beach (1000 km)

Auf geht es in den zweiten Teil unseres Australien Abenteuers. Nach einem vierstündigen Flug, von Perth an die Ostküste, landeten wir morgens um 4 Uhr in Cairns (474$/306€/2P). Um uns die Unterkunftskosten zu sparen blieben wir am Flughafen und suchten uns ein lauschiges Plätzchen zum Schlafen. Gegen 8 Uhr fuhren wir mit dem Shuttle Bus (22$/14€/bis zu 4P) direkt zu unserem neuen Campervermieter, Spaceships. Nach dem Papierkram waren wir stolze Besitzer eines Toyota Estima Vans für die nächsten 34 Tage (2140$/1381€/34T). Dieses Mal führte uns unsere Route durch vier Bundesstaaten: Queensland, New South Wales, Australien Capital Territory und Victoria. Es ging von Cairns, die Ostküste entlang, nach Melbourne. Es sei schon verraten, dass wir des Öfteren einen Abstecher ins Inland machten, da es nach dem gefühlt 50. Strand an der Küste uns zu langweilig wurde. 😉

Der Campervan von Spaceships war nicht ganz so sauber wie wir es von Travellers Autobarn her kannten. Der Innenausbau war ebenfalls anders gestaltet, aber hier dran gewöhnten wir uns schnell. Der Einkauf im Supermarkt ging mittlerweile deutlich schneller, da wir wussten was wir wollten und brauchten. Zudem kauften wir uns noch zwei Campingstühle (16$/10€/2Stück) im Baumarkt und bauten uns einen eigenen Tisch aus einem Pappkarton. Tisch und Stühle waren diesmal nicht im Preis inbegriffen und für 50$ (32) uns zu teuer um dazu zu buchen. Da wir ziemlich müde waren fuhren wir nach dem Einkauf zum Strand und ruhten uns aus. Hier in Cairns waren wir zurück im warmen Winter.

Den nächsten Tag genossen wir in der Lagune von Cairns. Zwischen Cairns und Brisbane gibt es in jeder größeren Stadt eine Lagune. Das Schwimmen im Meer ist hier zu gefährlich. Die Lagunen sind wie Freibäder, komplett offen für die Öffentlichkeit und kostenlos.

In den Tagen, die wir in Cairns verbrachten, suchten wir uns abends ein wenig außerhalb der Stadt einen Parkplatz im Wohngebiet. Die Übernachtungsmöglichkeit an der Straße war für uns super und es fühlte sich auch kein Anwohner gestört. Wir wurden jedenfalls nicht von der Polizei geweckt. 😉 Morgens fuhren wir immer zu einem nahegelegenen Sportfeld, wo es Toiletten und Duschen gab.

Bevor wir Cairns verließen fuhren wir noch einmal zur Spaceships Vermietung zurück. Wir hatten rote, nicht juckende Punkte an unserem Körper. Es wurde direkt an den typischen Stellen nachgesehen ob sich evtl. Bettwanzen oder ähnliches im Van eingenistet haben. Es wurde aber nichts gefunden. Nach mehrmaliger Aufforderung bekamen wir frisches Bettzeug. Damit war alles wieder gut.

Von Cairns aus fuhren wir die ersten Kilometer Richtung Norden nach Port Douglas. Die Küstenstraße führte uns an schönen Stränden und Buchten vorbei, wo wir immer wieder kurz halt machten. Von der Küste aus ging es in die Berge. Unser Campervan, welcher übrigens Phantom hieß, hatte ganz schön zu kämpfen und stank gewaltig als wir oben ankamen.

Wir hatten immer wieder schöne Aussichten über die grün bewachsenen Hügel der Tabellands. Am Weg kamen wir an mehr oder weniger beeindruckenden Wasserfällen, am Lake Tinaroo und an einem 18 m hohen Curtain Fig Tree (Würgefeige) vorbei. Zurück an der Küste und nach einem kurzen Halt am Mission Beach ging es weiter zu „coolen“ Naturpools. Sie befinden sich in einem Bachlauf zwischen Felsen und sind teilweise über natürliche Rutschen miteinander verbunden. Wir tobten wie kleine Kinder im Wasser, Rutsche hoch und wieder hinunter.

Da die Nächte warm waren probierten wir unser Kofferraumzelt aus. Bei unserem Van konnten wir das Bett nicht ständig aufgebaut lassen. Dieses bestand aus drei Teilen. Zwei konnten belassen werden, der dritte Teil musste aber täglich auf- und abgebaut werden. Unter den zwei verbleibenden Teilen befanden sich im vorderen Teil unsere Kochutensilien und im Hinteren unsere Rucksäcke. Diese konnten hoch und runter geklappt werden. Aber zurück zu unserem Kofferraumzelt. Der dritte Teil konnte vorne (im Auto) oder hinten angebaut werden. Dafür wurde die Heckklappe geöffnet und auf ausfahrbare Schienen die Holzplatte gelegt. Um den offenen Kofferraum herum konnten wir ein Zelt befestigen. Mittels Druckknöpfen wurde es am Rahmen fixiert. Das Kofferraumzelt sorgte für eine bessere Lüftung und wir hatten mehr Platz im Innenraum zur Verfügung. Es gab drei kleine Fenster zum Öffnen. Aber seht selbst:

Nach 650 km erreichten wir Townsville. Wir sahen uns die Stadt von oben an. Der Castle Hill Lookout verschaffte uns einen 360 Grad Blick auf die Stadt. Die Einwohner betätigten sich sportlich und joggten oder wanderten den Berg hinauf. Wir waren heute faul und fuhren mit dem Auto bis ganz nach oben. Kein Wunder das es in Australien so viele dicke Menschen gibt. Es wird einem einfach alles zu leicht gemacht. Die Wege sind gut ausgebaut und man kann mit dem Auto fast immer bis zum Ziel fahren ohne sich körperlich anstrengen zu müssen. Wir merken schon selbst diesen Komfort an unseren Körpern. 😉
Außerdem gibt es in den Städten alles was das Fastfood Herz höher schlagen lässt und in abgelegeneren Gebieten werden auch immer nur Fish & Chips angeboten. Man fühlt sich wie in den zweiten USA.

In Ayr waren wir am überlegen tauchen zu gehen. Hier soll einer der besten Spots zum Wracktauchen sein. Wir entschieden uns mal wieder dagegen. Es wird einem echt schlecht wenn man die Preise sieht. Für einen Tauchgang hier, können wir fünfmal in Asien tauchen.

Somit ging die Fahrt direkt weiter zum Airlie Beach, dem Ausgangsort um Touren auf die Whitsundays zu machen. Wir ihr ja alle wisst, sind wir keine Fans von Touren, aber manchmal bleibt einem einfach keine andere Wahl. Also buchten wir noch schnell eine Tour für den nächsten Tag (278$/179€/2P/inkl. Mittagessen, Wetsuit & kostenlosen Parken für den Tag). Wir entschieden uns für eine Tagestour. Viele machen aber auch einen mehrtägigen Segeltörn. Zu dem Preis brauchen wir wohl nichts sagen. Den Abend ließen wir in der Lagune von Airlie Beach ausklingen. Für die Nacht blieben wir im Ort, einer absoluten Touristenhochburg. Da es hier natürlich unmöglich ist irgendwo frei zu übernachten checkten wir im X-Base Camping ein. Durch unseren Vermieter Spaceships bekamen wir einen super Rabatt, 10$ (6€) anstelle von 25$ (16€).

Die Whitsundays sind ein Archipel aus 74 tropischen Inseln und liegen im Great Barrier Reef. Wir entschieden uns für den Anbieter Ocean Rafting. Morgens um 9 Uhr wurden wir abgeholt und zum Hafen gebracht. Schnell noch fürs Boot eingecheckt, natürlich alles hoch modern. Sechs iPads hingen am Eingang des Büros wo wir unsere Daten eingeben mussten. Dann noch einen Wetsuit ausgesucht und los ging die Fahrt. Es gab zwei Gruppen. Wir gehörten zur Gruppe „Thrilla“, 25 Personen. Der Kahn war ein Speedboot und machte seinem Name alle Ehre.
Beim ersten Stopp ging es ins kühle Nass zum Schnorcheln. Trotz Wetsuit froren wir ziemlich. Die Korallen und Fische, die wir zu Gesicht bekamen waren ok, aber nichts besonderes. Die Sicht war auch ziemlich trüb.
Dann ging es an kleineren Inseln vorbei bis wir plötzlich am Whiteheaven Beach heraus kamen. Ein weißer langer Sandstrand. Hier gingen wir an Land. Ocean Rafting hat als einziger die Erlaubnis mit dem Speedboot direkt auf den Strand zu fahren. Alle anderen Anbieter haben ein Beiboot dabei und müssen die letzten Meter zum Strand damit zurück legen. Der Strand sah schon aus dieser Perspektive klasse aus. Noch schnell wurde ein Gruppenbild gemacht und dann liefen wir zum Hill Inlet Lookout, von wo wir einen noch besseren, einfach traumhaften Blick hatten. Da wir natürlich nicht alleine hier oben waren dauerte es ein wenig bis wir ungestört Bilder machen konnten. Unser Tourguide rief uns nicht nur einmal. Lisa hätte ihn fressen können. Gerne wären wir länger hier geblieben, aber die Tour musste ja weiter gehen. 🙁

Auf der anderen Seite des Bergs ging es wieder hinunter, wo schon das Boot auf uns wartete. Nachdem wir wieder alle an Board waren ging es zurück zum Whiteheaven Beach, fürs Mittagessen und Sonnenbaden. Das Mittagessen war super. Nun hatten wir Zeit zum Entspannen. Oder doch nicht? Leider wimmelte es von Sandfliegen, daher viel uns das Entspannen schwer. Nach zwei Stunden ging es zurück zum Festland. Am Ende, kurz vorm Hafen, lieferten wir uns mit der zweiten Gruppe noch ein Rennen. Die Kapitäne zeigten uns was alles in ihren Speeeeeeedbooten steckte. Rechts, links, über die Welle des Anderen springen, scharfe Kurve… Es machte riesigen Spaß und hätte wegen uns noch eine Weile so weiter gehen können.

Zurück am Hafen liefen wir zu unserem Auto. Wir schmuggelten uns noch in die Dusche des Campingplatzes um uns frisch zu machen und dann verließen wir Airlie Beach auch schon wieder. Uns hat die Tour mit Ocean Rafting viel Spaß gemacht und können sie jedem ans Herz legen.

Erlebt: September 2015

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