Eigentlich sind wir nach Asien nur zurückgekommen um uns die traumhaften Philippinen anzusehen. Wir hatten sie die Monate zuvor ausgelassen, da wir genau zur Taifunzeit (Juli/August) dort gewesen wären. Um das zu vermeiden entschieden wir uns die Philippinen nach Australien und Neuseeland zu besuchen (Dezember).
So und da waren wir jetzt. Wir hatten uns tierisch auf das Land mit den 7107 Inseln gefreut. Soviel schönes und positives haben wir gehört.
Und was war jetzt mit uns los?
Wir hatten ein Problem was es bislang auf unserer Reise so noch nicht gegeben hat. Wir konnten uns einfach nicht entscheiden welches Gebiet oder Inseln wir uns anschauen sollen. 🙁
Am Flughafen in Manila standen wir vor der Überlegung, direkt auf eine Insel weiterzufliegen oder zuerst mal in der Hauptstadt zu bleiben!?! Wir entschieden uns für die 12,7 Millionen Metropole.
Am Flughafen gab es kostenlose SIM Karten fürs Smartphone. Wir konnten eine Woche lang täglich 30 MB Datenvolumen nutzen. Es war das erste mal auf unserer Reise, dass wir eine ausländische SIM Karte nutzten. Na gut, wenn’s nix koscht. Viele Traveller laden die Karte natürlich mit Datenpaketen auf. Unglaublich, hier gibt es 800 MB täglich für 20 € im Monat. Was bekommen wir in Deutschland? 350 MB für 30 € im Monat… Oder hat sich während unserer Abwesenheit etwas geändert? Wir sind nicht mehr ganz up to date. 😉
Vom internationalen Flughafen aus ging es per Shuttlebus (40PHP/0,80€/2P) zur Metrostation ESDA. Manila, auf der Hauptinsel Luzon, begrüßte uns mit vollgestopften Straßen, viel Armut und Bettlern. Wir nahmen die Metro bis zur Qurino Station (30PHP/0,30€/2P). Bevor wir uns auf die Suche nach einer Unterkunft begaben machten wir eine Pause im Fröhlichen M. Wir checkten online ein paar Zimmer in der Umgebung. Mit erschrecken mussten wir feststellen, dass es ganz schön teuer in Manila ist. Nach der Stärkung liefen wir den letzten Kilometer ins Viertel Malate. Wir schauten uns ein paar Gästehäuser an. Manche waren voll oder viel zu überteuert für das was sie boten. Letztendlich fanden wir eine gute Bleibe, das V-Hotel. Immer noch etwas zu teuer für unseren Geschmack, aber dafür ordentlich (960PHP/19€/1N). Im Hotel wurde das ehemalige Penthouse im obersten Stock in neun Budgetzimmer umgebaut. Die Zimmer sind winzig, haben Hochbetten und eine Klimaanlage. Toiletten und Duschen gibt es im Gemeinschaftsbad auf der gleichen Ebene. Vor den Zimmern gibt es einen Aufenthaltsbereich mit Couch und TV. Außerdem gibt es noch ein Highlight aus der Penthouse Zeit, einen Pool. Er befindet sich auf dem Dach und bietet eine schöne Aussicht auf die Stadt. Was will man mehr? 🙂
Wir blieben drei Tage in Manila und wurden nicht entscheidungsfreudiger, mussten wir uns doch endlich für eine Route bzw. Plan entscheiden. Die Zeit auf den Philippinen ist auch nur begrenzt. Wir (deutsche Staatsbürger) bekommen bei Einreise, wie fast überall in Asien, ein vier Wochen Visa. Also hieß es endlich eine Entscheidung zu treffen.
Nach nochmaliger Recherche fiel das Ergebnis. Wir fliegen weiter südlich auf die Insel Cebu, mitten in den Visayas. Die anderen Ziele, die Inseln Palawan, Coron, Mindoro oder der Norden von Luzon müssen auf unseren nächsten Besuch warten. 😉
Aber bevor es nach Cebu ging machten wir zu Fuß Manila unsicher. Wir liefen durch den Rizal Park bis ins alte spanische Viertel Intramuros. Hier gibt es schöne Kolonialbauten. An der San Augustin Kirche fand gerade eine Hochzeit statt, die wir uns eine Weile ansahen. Erschreckend anzusehen ist der große Unterschied zwischen Arm und Reich. So viele bettelnde Leute und vor allem Kinder hatten wir schon lange nicht mehr auf unserer Reise gesehen. Mit Essen geben sie sich meistens nicht zufrieden sondern wollen eigentlich nur Geld. Viele wohnen auf der Straße oder in einfachen Holzverschlägen. Hinter ihrem kleinen Verkaufsstand leben ganze Familien mit ihren Kindern am Boden. Nachts liegen sie auf Pappkartons, unterm Moskitonetz und sind mit einer Zeitung zugedeckt. Auf der anderen Seite gibt es die Menschen mit viel Geld, schicken Autos, noblen Restaurants und Shoppingmeilen.
Am Tag der Weiterreise nach Cebu regnete es aus allen Löchern. Wir fuhren mit dem Taxi zum Flughafen (300PHP/6€). Wir hörten, dass gerade ein Taifun vom Osten her aufs Land trifft.
Sind wir nicht extra später auf die Philippinen geflogen um Taifune zu entgehen? Man kann sich hier einfach nie sicher sein. Das Wetter macht was es will. 😉
Einige Flüge wurden gestrichen. Wir hatten Glück. Nur mit etwas Verspätung hoben wir ab.
Ungefähr 600 km südlicher sah die Welt wieder viel besser aus. Es war sonnig und heiß. Mit dem Taxi fuhren wir in die Stadt, Cebu City. Die weißen Taxis sind günstiger als die Gelben. Gerade hatten wir das Flughafengelände verlassen standen wir schon wieder mitten im Stau. Alles war verstopft. Vor allem über die Brücke, die den Flughafen, der auf einer Halbinsel liegt, mit dem Festland verbindet. Wir waren über eine Stunde unterwegs und zahlten knapp 250HP/5 € zusammen. Nach dem Einchecken liefen wir ein wenig durch die Stadt und ließen den Abend am Fuente Osmena Kreisverkehr ausklingen.
Die Filipinos sind mit über 80 % katholisch und da in ein paar Tagen Weihnachten vor der Tür stand war schon vieles weihnachtlich geschmückt. Überall gab es kitschige Weihnachtsbäume und irgendwo kam immer Weihnachtsmusik her.
Am nächsten Morgen liefen wir zum Südbusbahnhof, der sich nur 15 min. von unserer Unterkunft entfernt befand. Mit dem Bus fuhren wir in den Ort Moalboal, im Südwesten der Insel (232PHP/5€/2P). Bus fahren ist auf den Philippinen total einfach. Man kann sich meistens zwischen den günstigeren unklimatisierten (5 Sitze -3/2- pro Reihe) oder den etwas teureren aber komfortableren (4 Sitze – 2/2 – pro Reihe) klimatisierten Bussen entscheiden.
Nach vier Stunden kamen wir an. Der Busfahrer ließ uns an der Straße in Moalboal aussteigen. Die letzten Kilometer zum Panagsama Beach legten wir mit einem Tuk Tuk zurück (100PHP/2€). Der Fahrer gab sich Mühe und fuhr mit uns etliche Gästehäuser an. Entweder waren sie voll oder viel zu überteuert. Das Preis-/Leistungsverhältnis stimmte einfach nicht. Mit uns musste der Fahrer heute eine eiserne Geduld haben. Wir schauten ebenfalls am White Beach, 5 km vom Panagsama Beach entfernt, vorbei. Der Strand und die Unterkünfte konnten uns aber auch nicht überzeugen. Wir waren so genervt, dass wir schon wieder zurück nach Moalboal in den Ort wollten um mit dem nächsten Bus einfach weiterzufahren. Doch der Tuk Tuk Mann gab nicht auf. Schließlich wollte er seine Provision vom Hotel einheimsen. Zum guten Schluss fanden wir eine bezahlbare und annehmbare Unterkunft am Panagsama Beach.
Was wir hier in der Gegend erlebten erfährst Du im nächsten Bericht. Dann müssen wir uns auch schon wieder entscheiden wo wir Weihnachten und Silvester verbringen möchten. Wie wir es im Moment lieben Entscheidungen zu treffen. So schwer haben wir uns noch nie getan. Sind wir etwa krank? Hat uns das Reise-Burnout erwischt?
Erlebt: Dezember 2015
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