Ein „must see“ wenn man in Peking ist, ist der Besuch der chinesischen Mauer. Die Massen fahren alle nach Badaling oder Mutianyu. Aber das ist nichts für uns… Wir entschieden uns auf eigene Faust los zu ziehen. Wir packten unsere kleinen Rucksäcke und fuhren mit dem Bus 916 (24rmb) vom Busbahnhof Dongzhimen nach Huairou. Dort stiegen wir in den Bus nach Huanghua Cheng (16rmb) um. Nach 3 h kamen wir an unserem Startpunkt an. Bevor es losgehen konnte wollte eine nette Dame vom Kiosk noch 4 rmb von uns damit wir die Mauer besteigen durften. Na ob das mit rechten Dingen zu sich geht – wir wissen es nicht. Aber die 50 Cent waren uns dann doch egal und wir bezahlten brav. 😉 Die ersten paar hundert Meter mussten wir neben der Mauer den Berg hinauf klettern bis wir über eine Holzleiter die Mauer besteigen konnten. Es ging sehr steil bergauf. Dieser Abschnitt der Mauer ist teilweise restauriert und trotzdem verirren sich kaum Menschen hier her. Wir trafen lediglich zwei Schweizer. Wir genossen die Aussicht. Soweit dies der Dunst am Himmel zuließ. Nach 2 km bergauf bergab kamen wir im Örtchen Zhuangdaokou an in dem wir die Nacht in einem einfachen Gästehaus verbrachten. Abends gesellten sich, wie sollte es anders sein, noch ein weiteres deutsches Pärchen zu uns.
Über Nacht hatte es angefangen zu regnen. Morgens nach dem letzten Schauer machten wir uns gegen 10:00 mit herrlich blauem Himmel (das erste mal blauer Himmel in China) auf, ein nicht restauriertes Mauerstück zu besteigen. Heute ging es weiter nach Shui Changcheng. Dieser Abschnitt ist komplett überwuchert und nicht restauriert. Wir mussten uns unseren Weg durch Büsche bahnen, richtige Kletterpassagen überwinden und über zerfallene Reste wandern. Es war ein super Tag und hat riesig viel Spaß gemacht. Wir hatten diesen Abschnitt wieder für uns allein. Aus der Ferne konnte man den ein oder anderen Wanderer sehen. Nach 3 h kurz vor unserem Ziel hatten wir einen herrlichen Blick auf einen Stausee. An diesem Tag konnte man die Mauer etliche Kilometer weit in der Ferne sehen. Unten angekommen kamen wir auf einem riesigen Parkplatz mit Kassenhäuschen heraus. Auf der anderen Seite wurde ein weiteres Stück Mauer restauriert. Bestimmt schön mit dem Stausee und den Booten die darauf fahren. Es dauert bestimmt nicht mehr lange bis dieser Ort auch von Massen an Touristen besucht wird. Nach zwei schönen Tagen machten wir uns auf den Rückweg nach Peking.