Japan – Das Land der aufgehenden Sonne

Categories: 06_Japan
Published on: 30. August 2014

Die Nachtfähre (17401,43Yen/ 126,28€/2P) brachte uns von Busan nach Fukuoka (Hakata), Japan. Das Highlight war die Gemeinschaftsdusche auf der Fähre, nein, besser das Bad. Es war ein traditionelles japanisches Bad mit Sitzmöglichkeit vor dem Duschkopf und direkt daneben zwei Pools zum Entspannen. Die Asiaten waren ziemlich beeindruckt als wir Europäer ins Bad stiefelten, natürlich ohne Textil. Japan wir kommen, wir sind sauber. 😉

Das erste mal das uns ein Land mit Regen empfängt. Mit dem Bus fuhren wir zum Hauptbahnhof.

Wir hatten nämlich ein Problem oder eher gesagt, Japan hat ein Großes – ein Hostelproblem. Als wir im voraus nach Hostels für Japan schauten machten wir große Augen. Es war nichts, wirklich nichts mehr frei. Wir konnten es nicht glauben und schrieben verschiedene Hostels per Mail an. Um uns dann bestätigen zu lassen das ganz Japan komplett für die nächsten 2 Wochen ausgebucht ist. Es ist Hochsaison und Ferienzeit in Asien. Uns gingen schon die wildesten Sachen durch den Kopf wie z.B. unseren Flug umzubuchen, länger in Korea zu bleiben, zu Zelten – doch sollte die Tage auch noch ein Taifun über Japan ziehen oder uns ein Auto zu mieten – so hätten wir wenigstens ein Dach über dem Kopf. Aber eine Reise ohne Abenteuer wäre ja langweilig und so beschlossen wir wie gehabt nach Japan zu fahren und alles auf uns zukommen zu lassen.
Am Hauptbahnhof gingen wir zur Touristeninformation. Die freundliche Dame am Schalter telefonierte für uns herum und besorgte uns für die erste Nacht ein super Zimmer in einem Hostel. Die nächsten 2 Tage verbrachten wir damit uns eine Route für Japan zu überlegen und nach Zimmern zu suchen. Die ersten 2 Wochen mussten wir täglich das Hostel wechseln, selbst wenn wir in der gleichen Stadt blieben. Es hat uns schon viel Zeit und Nerven geraubt täglich wieder nachzuschauen ob jemand ein Zimmer storniert hat…
So ging Fukuoka eigentlich komplett an uns vorbei. Bis mal kurz eine Runde durch die Stadt haben wir nicht viel gesehen.

Japan ist ein teures Land für Backpacker, aber wir wollten es uns nicht entgehen lassen. Wir haben auf unserer Reise schon viel gutes darüber erzählt bekommen. Unterkunft und Transport sind die größten Ausgaben. Die Kosten für die Verpflegung kann man ziemlich gut minimieren indem man selbst kocht. In den meisten Hostels sind Küchen vorhanden.

Im voraus machten wir uns schon einige Gedanken wie wir am günstigsten von A nach B kommen. Die meisten Japanreisende kaufen sich den Japan Railpass mit dem man mit allen Zügen beliebig oft fahren darf. Dieser Pass muss außerhalb Japans gekauft werden. Nach langen hin und her entschieden wir uns gegen ihn. Für drei Wochen kostet er nämlich stolze 422 € p.P.. Was ziemlich teuer ist, aber im Gegensatz zu den Einzelfahrten im japanischen Transportsystem durchs Land immer noch günstig. Wir hatten Glück im Unglück – in der Ferienzeit gibt es den Seichuan 18 kippu Pass der einem ermöglicht für deutlich weniger Geld, 11850 Yen/85,99 € an 5 frei wählbaren Tagen, alle lokalen Züge zu benutzen. Hiermit sind wir zwar einiges länger unterwegs aber sparen viel Geld. Für die ersten drei Tage zum Reisen kauften wir uns einen Railpass (14400Yen/14,50€/2P) der nur in Südjapan (Kyushu) gültig ist. Danach nutzten wir das 5er Ticket. Durch den Kyushu-Railpass kamen wir auch in den Genuss mit den schnellen Shinkansen zu fahren.

Von Fukuoka aus ging es nach Nagasaki. Hier wurde am 09.08.1945 die zweite Atombombe abgeworfen. Drei Tage nach der Ersten über Hiroshima. Wir besuchten den Friedenspark und schauten uns Punkt Null, die Denkmäler und Überreste an. Alles wurde für die 69 jährige Gedenkfeier vorbereitet. Die Zerstörung solch einer Bombe ist Wahnsinn wenn man sich die vorher nachher Bilder anschaut. Die Stimmung im Park und in der unterirdischen Gedenkstätte war sehr bedrückend. Überall konnte man die Geschichte nachlesen, um 11:02 Uhr in 500 m Höhe detonierte die Bombe. Es kamen direkt ca. 75.000 Menschen und an den Folgen nochmals ca. 75.000 Menschen zu Tode. Zur der Zeit hatte Nagasaki 240.000 Einwohner. Das Tragische für Nagasaki war aber dass die zweite Atombombe für die Stadt Kokura vorgesehen war, die sich im Norden Kyushus befindet, aber die Besatzung wegen zu dichten Wolken das Ziel nicht sah. Sie entschieden nach drei Versuchen in den Süden nach Nagasaki zu fliegen.
Mit der Tram ging es zurück in die Stadt. Wir liefen vorbei an der Brillenbrücke – der ältesten Steinbrücke Japans und dem alten Holländer Hang mit alten Kopfsteinpflaster Straßen und Holzhäusern. An der Promenade entlang ging es dann zum Bahnhof. Hier fing es mal wieder an zu regnen. Mit dem Zug fuhren wir weiter nach Kumamoto.

Unser Ziel war es am nächsten Tag den Mt. Aso zu besteigen. Er besteht aus fünf Vulkankratern und ist damit einer der größten der Welt. Der Nakadake ist der aktivste Krater. Morgens ging es per Zug und Bus (2600Yen/18,87€/2P/hin&zurück) zum Ausgangspunkt, welcher schon dicht unterhalb des Kraters liegt. Unterwegs fing es wiedermal an zu regnen. Gut ausgestattet wie wir sind zogen wir unsere Regenkleidung an und gingen los. Nach einer halben Stunde kamen wir oben am Krater an. Bevor wir zum Rand gehen konnten mussten wir uns nochmal für einige Minuten unterstellen. Es regnete ziemlich stark und war windig. Als der Regen etwas nachließ gingen wir die letzten Meter zum Krater. Man hörte schon Leute vor Begeisterung schreien. Und dort war er – für einen kurzen Augenblick hatten wir super Sicht in den Krater. Und das beste er spuckte gerade eine Aschewolke in den Himmel. Echt Wahnsinn – soviel Glück trotz des miesen Wetters. Eigentlich wollten wir von dort oben auf der anderen Seite ins Tal wandern. Nach einer halben Stunde mussten wir allerdings wieder umkehren. Das Wetter meinte es nicht gut mit uns. Den Weg konnten wir kaum noch erkennen. So machten wir uns auf den Rückweg zum Hostel.

Erlebt: August 2014
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