Karneval in Kolumbien

Categories: 25_Kolumbien
Published on: 21. August 2016

Santa Marta, Barranquilla & Taganga

Von Cartagena aus kamen wir nach einer vierstündigen Busfahrt in Santa Marta an (40000COP/11€/2P). Wir versuchten vom Busbahnhof mit öffentlichen Bussen ins Zentrum zu fahren. Wir stellten uns an die Straße, doch alle Busse fuhren an uns vorbei. Hatten wir zu viel Gepäck dabei oder was war der Grund? Nach einiger Zeit gaben wir auf und nahmen uns ein Taxi (5000COP/1,50). Nun war uns klar warum uns keiner mitnahm, wir standen auf der falschen Straßenseite. Das war es was die Leute versucht haben uns zu erklären. 😉

Na gut, mit dem Taxi ging es in die Innenstadt. Da wir mal wieder nicht vorgebucht hatten ließen wir uns einfach irgendwo im Zentrum absetzen. Der Taxifahrer fragte mehrmals wo wir hin wollen. Doch ihm zu erklären, dass wir es selbst nicht wissen ging mit unseren paar Brocken Spanisch einfach nicht. Somit liefen wir durch die Stadt. Es dauerte. Die meisten Unterkünfte waren zu teuer, zu runtergekommen oder belegt. Jörn ging es nicht gut. Also musste einfach schnell was her. Wir bekamen, immer noch viel zu teuer, ein Zimmer mit Ventilator. Eigentlich nicht auszuhalten bei diesen Temperaturen.

Nach dem Einchecken suchten wir uns was zu Essen und gingen noch in den Supermarkt um Wasser zu kaufen. Jörn ging es immer schlechter. Er konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. Wir waren beide erleichtert, dass wir es noch ins Gästehaus geschafft hatten. Jetzt ab ins Bett. Es war unerträglich heiß im Zimmer. Der Ventilator brachte nicht die gewünschte Abkühlung. Jörn hatte Fieber, 39,8 ºC. Wir hatten Mühe die Temperatur zu senken.

Nach einer beschissenen Nacht, Jörns Temperatur sank endlich langsam, machte Lisa sich auf den Weg eine bessere und günstigere Unterkunft zu finden. Nach einiger Zeit kam sie erfolgreich zurück und wir zogen um. Die nächsten Tage wurde sich ausgeruht und erholt, diesmal in einem Zimmer mit Klimaanlage. 😉 Das Fieber war zwar weg, aber jetzt wurde Jörn von Magen-Darm Problemen geplagt. Das ging über zwei Wochen. Wir waren kurz davor zum Arzt zu gehen. Aber zum guten Schluss haben wir es auch wieder selbst in den Griff bekommen.

Santa Marta liegt an der Karibikküste und hat schöne, kleine Gassen mit vielen netten Bars und Restaurants. Den südamerikanischen Flair spürt man natürlich auch hier. Südöstlich der Stadt erstreckt sich die Sierra Nevada mit den höchsten Bergen Kolumbiens.

Mit dem Bus fuhren wir einen Nachmittag ins 5 km entfernte Taganga (2800COP/0,80€/2P). Es ist ein kleiner Fischerort. Seid Touristen ihn für sich entdeckt haben boomt es hier. Kurz bevor man den Ort erreicht hat man eine wunderbare Aussicht über die Bucht. Wir liefen die Strandpromenade entlang. Überall liegen Fischerboote. Es soll einige schöne Tauchspots hier geben. Wir saßen auf einer Mauer, beobachteten die Leute und sahen uns den Sonnenuntergang an. Den Abend ließen wir bei einem leckeren Baguette ausklingen und fuhren dann mit dem Bus zurück nach Santa Marta.

Nach einigen Tagen fuhren wir nochmal zwei Stunden zurück Richtung Westen. Unsere großen Rucksäcke ließen wir in Santa Marta und reisten die nächsten Tage nur mit Handgepäck. Es ging in Shakiras Heimatstadt, Barranquilla, der viertgrößten Stadt des Landes (26000COP/7€/2P).

Die Stadt an sich hat nicht wirklich was zu bieten. Es war die einzige Stadt in Kolumbien wo wir uns nicht so sicher gefühlt haben. Dazu später aber mehr. Sie ist dreckig und laut. Warum waren wir dann hier? Hier findet der zweitgrößte Karneval Südamerikas statt. Nur zu dieser Zeit wird die Stadt von Besuchermassen gestürmt.

Da wir uns relativ kurzfristig dazu entschlossen hatten dorthin zu fahren, war es schwierig noch eine Unterkunft zu finden. Wir hatten Glück und fanden über Airbnb noch eine super Bleibe zu einem fairen Preis. Anfangs gab es ein paar Kommunikationsprobleme, so dass wir unsicher waren ob alles mit der Buchung funktioniert hatte. Als wir aber ankamen wurden wir von super freundlichen Besitzern empfangen. Sie gaben sich größte Mühe alles richtig zu machen. Es war ein neu eröffnetes Gästehaus. Die Zimmer waren noch nicht ganz fertig. Wir waren die ersten Gäste. 🙂

Vom Gästehaus aus liefen wir zu den einzelnen Paraden. Täglich fanden an mehreren Orten welche statt. Jede stand unter einem anderen Motto. Vor Ort gibt es Essensstände und Einheimische, die gegen eine Gebühr Sitzplätze anbieten. Am größten Veranstaltungsort, dem Cumbiodromo, stehen große Tribünen von wo aus man die Show anschauen kann. Karten dazu werden vor Ort noch verkauft. Sie sind um einiges teurer als die Plätze bei den Einwohnern.

Kinder und auch Erwachsene sprühen sich gerne mit Schaum ein. Den kann man in großen Sprühflaschen kaufen. So bekamen auch wir öfters eine Ladung ab. Nachdem Jörn einmal voller Schaum war wurde seine Haut und das Gesicht richtig rot. Er reagierte total darauf. Mit Wasser versuchten wir direkt alles abzureiben und nach einiger Zeit beruhigte sich seine Haut wieder. Ob der Schaum in Europa eine Zulassung bekäme? 😉

Die Parade am letzten Tag gefiel uns am Besten. Sie war sehr abwechslungsreich. Hier sahen wir auch endlich einmal die knapp bekleideten Damen, so wie man sie aus Rio de Janeiro kennt. 😉

Einen Tag standen wir ziemlich weit am Ende der Parade. Die Darsteller müssen in ihren Kostümen eine kilometerlange Strecke zurücklegen. Oft hatten sie gar keine Kraft mehr zu tanzen, ihnen taten die Füße weh oder sie waren offen und blutig. Die Sonne knallte erbarmungslos. Manche von ihnen kippten irgendwann einfach vor Erschöpfung um. :-(

Auf das Thema Sicherheit zurückzukommen. Wir haben uns einmal während des Karnevals ziemlich unwohl gefühlt. Am ersten Tag, es war am Ende der Parade fing auf einmal die ganze Menschenmasse an zu rennen. Lisa begriff nicht so schnell. Jörn schrie sie an: „Lauf“. Wir liefen so schnell es ging Richtung Häuser um uns im Notfall dort zu verstecken. Nach ein paar Minuten wurde es ruhiger. Dann das gleiche nochmal. Polizei kam. Wir machten uns auf schnellstem Weg nach Hause. Wir wissen bis heute noch nicht genau was passiert ist. Wir hörten von einer Schlägerei und Schießerei. In Barranquilla soll es immer noch Bandenkriege geben. 🙁

Trotzdem hatten wir schöne Karnevalstage. Es war ein super Erlebnis einen südamerikanischen Karneval mitfeiern zu können. Nach drei Tagen ging es wieder zurück nach Santa Marta. Dort bereiteten wir uns auf unser nächstes Abenteuer vor.

Erlebt: Februar 2016

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