Nach zwei Nächten in Potosi fuhren wir in die Hauptstadt Boliviens, Sucre. Seit Monaten ging es für uns mal wieder in tiefere Regionen. 😉
Die Hauptstadt hat 237500 Einwohner und liegt nur noch auf 2808 m. Wir kamen nach drei Stunden am Hauptbusbahnhof an (40Bs./5€/2P) und kümmerten uns schon direkt um Tickets um ein paar Tage später, über Nacht, weiter nach Santa Cruz zu fahren.
Wir teilten uns mit einer Holländerin ein Taxi ins Zentrum. Nach 3 km durch die Stadt laufend fanden wir endlich eine passende Unterkunft. Wir hatten Glück und bekamen ein kleines Appartement für den Preis eines Doppelzimmers (140Bs./18€/1N). Nun hatten wir eine Küche und freuten uns auf ein leckeres Abendessen, was wir selbst zubereiten konnten. Immerhin hatten wir seit Kolumbien nicht mehr selbst kochen können. 🙂
Wir machten uns direkt auf in den nächsten Supermarkt. Es gab Nudeln und leckeres Gemüse. Dazu gönnten wir uns ein kleines Bierchen. 😉 Gemüse kam in Ecuador, Peru und Bolivien echt zu kurz. Die günstigen Tagesessen bestehen oft aus Huhn/Rindfleisch und als Beilage Reis UND Pommes. Auf die Dauer freut man sich auch einmal auf eine Abwechslung. 🙂
In Sucre gibt es nicht all soviel zu entdecken. Wir schauten uns die Stadt von einem Platz (Plaza Pedro de Anzurez) weiter oben an. Hierhin kann man gemütlich laufen und hat einen guten Blick über die Stadt.
Zurück am Plaza de Armas, dem Hauptplatz, schauten wir uns die Kolonialbauten an und verweilten auf einer Parkbank und beobachteten das tägliche Treiben. Danach machten wir noch einen Abstecher zum Parque Simon Bolivar. Hier steht ein schlechtes Abbild des Eiffelturms. 😉
Am nächsten Tag wussten wir noch nicht was uns erwartet als wir gegen 15 Uhr in den Nachtbus nach Santa Cruz stiegen (120Bs./16€/2P). Die Busse und auch unser Doppeldecker sahen nicht mehr neu aus. Gut, das ist nichts außergewöhnliches in Bolivien. Aber wir hatten einen Bus erwischt in dem 80 % aller Fenster Risse hatten. Und die Sitze waren voller Staub. Dieser muss ja irgendwie in den Bus kommen. 🙂
Die Fahrt startete mit einem gefüllten Bus voller Bolivianos und uns Richtung Santa Cruz. Die ersten Stunden ging es gemütlich über normale Straßen durch die Berge, Flusstäler und Dörfer. Mehr oder weniger schnell. Bergauf hatte der Bus mächtig zu kämpfen. Und bergab hatte der Busfahrer nicht viel Vertrauen in seine Bremsen. Gefühlt ging es genauso langsam wieder runter wie es rauf ging.
Kurz nach Sonnenuntergang hörte der gute Ausbau der Straße auf und es fing ein Schotterweg an. Zuerst dachten wir es wäre nur für ein paar Kilometer. Nö… Es sollte die ganze Nacht über bessere Feldwege durch die Berge nach Santa Cruz gehen. In den Dörfern gab es zumindest ab und an Erholung durch Pflastersteine. Wir konnten die Nacht nicht richtig schlafen. Wenn wir die Augen öffneten sahen wir im Scheinwerferlicht wage einen Abgrund neben uns. Wie tief wissen wir nicht. Ja, ein wenig täuscht es ja auch wenn man aus einem Doppeldecker oben aus dem Fenster schaut. Es ist bestimmt noch viel Platz neben dem Bus bis zum Abhang. 🙂
Jedenfalls wollte es nicht morgen werden und wir wurden kräftig durchgeschüttelt. Zudem suchte sich der aufwirbelnde Staub seinen Weg durch alle Öffnungen ins Innere. Ok, jetzt wissen wir auch warum kein Busunternehmen einen etwas neueren Bus für diese Route einsetzt. Die warten noch 10 Jahre bis die Straße fertig ist. Solange werden die alten Busse verheizt. Vielleicht werden die Scheiben getauscht wenn sie komplett herausfallen. 🙂
Morgens kamen wir, nach einer unserer schlimmsten Nachtfahrten, in Santa Cruz an (15 Stunden). Die Stadt würde nie auf unserer Reiseroute stehen. Es gibt hier nichts schönes anzusehen. Sogar der Hauptplatz hier war nichts besonderes. Hierhin verirren sich nicht viele Touristen. Wir wollten von Bolivien nach Brasilien. So bot es sich an, die Stadt als Zwischenstation zu besuchen. Sie ist sehr dreckig und wird nicht in Schuss gehalten. 🙁
Wir hatten hier aber Geburtstag. Um zu feiern suchten wir im Zentrum einen schönen Platz. Bei einem Österreicher im Restaurant saßen wir bei Schupfnudel und Palatschinken und haben auf unseren zweijährigen Geburtstag angestoßen. 🙂
Am nächsten Tag nahmen wir den Nachtbus (9 Stunden, 100Bs./13€/2P) nach Puerto Quijarro an die Grenze. Die Fahrt war soviel angenehmer als die Nachtfahrt zuvor, sodass wir die ganze Strecke verschliefen. Gegen 6 Uhr kamen wir im überschaubaren Örtchen an. Von da ging es mit einem Taxi (10Bs./1,30€/2P) ein paar Kilometer weiter zur bolivianisch – brasilianischen Grenze. Wir waren etwas zu früh. Somit reihten wir uns in die Schlange ein und warteten über eine Stunde bis die Beamten ihren Schalter besetzten. Die Abfertigung der Leute dauerte ewig. Als sie es dann doch endlich schafften eine handvoll Grenzgänger glücklich zu machen gingen wir zu Fuß, 150 m weiter über einen Bach, auf die brasilianische Seite zum Immigration Office.
Nach fast drei Wochen verließen wir Bolivien. Wir konnten viele beeindruckende Landschaften entdecken, auf 5000 m Radfahren und uns die Todesstraße hinunter stürzen, durch die Salar de Uyuni fahren, auf dem Titicacasee schippern und super nette Menschen kennenlernen.
Erlebt: Mai 2016
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