Tierra del Fuego – Feuerland

Categories: 31_Argentinien
Published on: 11. Juli 2017

Ushuaia – Die südlichste Stadt der Welt

Die Erleichterung war groß, dass wir dank des netten Taxifahrers, der für uns mächtig aufs Gas getreten hat, noch rechtzeitig am Flughafen ankamen. Dort ging es direkt durch die Sicherheitskontrolle zum Gate, Ziel: Ushuaia.

Nach einem Flug von 3,5 Stunden kamen wir in Ushuaia an (6607ARS/396€/2P), am Ende der Welt, wie es so schön heißt. Sie ist die südlichste Stadt der Welt. Beim Landeanflug hatten wir eine herrliche Aussicht auf die verschneiten Berge und den Beagle-Kanal. Von sommerlichen Temperaturen, trotz Winters in Buenos Aires, ging es schlagartig auf -5 ºC, brrrrr. 😉

Dick eingepackt schulterten wir unsere Rucksäcke und machten uns zu Fuß auf den Weg zu unserer gebuchten AirBnB Unterkunft (2290ARS/137€/4N). Sie war das günstigste was wir am Ende der Welt gefunden hatten, sogar die Hostels sind ziemlich hochpreisig. 🙁

Der Wind pfiff ordentlich. Doch nach ein paar Metern hinter dem Flughafengelände hielt eine junge Frau an und bot uns eine Mitfahrgelegenheit. Sie kannte zufällig unsere Gastgeberin und brachte uns direkt zu ihr nach Hause. Gabriela und ihr Hund Rufo empfingen uns herzlich in ihrem gemütlichen und warmen Zuhause. Ein bisschen abseits der Stadt gelegen wohnten wir die nächsten Tage inmitten der Einheimischen.

Der Stadtkern Ushuaias ist ziemlich touristisch. Dort findet man alles was das Herz begehrt, von schicken Hotels, Restaurants, Geschäften und Touranbietern ist alles vertreten. Von hier aus starten die Touren und Expeditionen in die Antarktis. Leider nicht mit unserem Reisebudget machbar. ;-(

Wir schauten uns den Ort an. Obwohl es kalt war hatten wir herrliches Wetter mit blauem Himmel. Am Hafen machten wir, wie alle Touristen, ein Erinnerungsbild, oder zwei oder drei,…mit dem berühmten Schild, dass wir uns am Ende der Welt befinden. 😉

Am nächsten Morgen versuchten wir zum Nationalpark Tierra del Fuego zu trampen. Wir stellten uns extra zeitig an die Straße, da wir wussten, wenn es mit dem Trampen nichts wird, fährt um 9 Uhr noch ein Bus zum Parkeingang. Wir wollten uns aber das teure Busticket sparen (800ARS/48€/2P). Im Winter ist es deutlich schwieriger Leute anzuhalten, da kaum welche in den Nationalpark fahren. Es dauerte daher eine Weile bis ein junger Argentinier anhielt. Die Verständigung war mäßig. Bis heute glauben wir, dass er uns nur aus Mitleid zum Nationalpark gefahren hat, da er eigentlich ganz woanders hin wollte.

Der 18 km lange Weg zum Nationalpark führte durch Wälder und über schneebedeckte Straßen. Ringsherum Berge. Der Eintritt in den Nationalpark ist in den Wintermonaten kostenlos. Vom Parkeingang aus ist es noch ein gutes Stück bis in das Herz des Parks. Unser Fahrer war so freundlich uns noch ein ganzes Stück hineinzufahren, bis er sich nicht mehr weiter über die glatte und verschneite Fahrbahn traute. Wir bedankten uns herzlich und machten uns zu Fuß auf den Weg.

Über die schneebedeckte Straße liefen wir vorbei an Seen und durch Wälder bis zum Bahia Lapataia, dem Ende der Nationalstraße Nr. 3. Hier hatten wir eine schöne Sicht in die Bucht und den Beagle-Kanal.

Zurück gingen wir über verschiedene Wanderwege mit schönen Aussichten über den Kanal, Seen und Berge Richtung Ausgang. Unterwegs lernten wir eine Familie kennen, die mit einem Guide durch den Nationalpark wanderte. Wir schlossen uns ihnen für den letzten Weg für heute an. Wir hatten einen tollen Tag im Nationalpark und zurück in die Stadt ging es wieder per Anhalter.

Am darauffolgenden Tag wanderten wir Richtung Glaciar Martial Gletscher. Wobei es uns nicht um den Gletscher ging sondern vielmehr um die Aussicht auf die Stadt und den Beagle-Kanal. Somit war auf halben Wege unser Ziel erreicht. Nach einem kleinem winterlichen Picknick mit herrlicher Aussicht trampten wir mal wieder zurück in die Stadt.

Typisch sind Rundfahrten auf dem Beagle-Kanal. Da es hieß, dass man zur Zeit nicht viele Tiere zu Gesicht bekommt entschlossen wir uns dagegen und machten viel lieber etwas, was wir seit über 2 Jahren nicht mehr gemacht hatten. Wir gingen SKIFAHREN am Ende der Welt. Im südlichst gelegenen Skigebiet der Welt, Cerro Castor.

In der Stadt machten wir uns auf die Suche nach dem günstigsten Verleiher und liehen uns Skier, Stöcke und Schuhe aus (450ARS/27€/2P). Auf der Straße sprach uns ein Mann an, der uns einen Shuttle Service, hin & zurück, zum Skigebiet anbot. Er war als Privatanbieter günstiger als alle anderen (500ARS/30€/2P). Unsere Skier brachten wir direkt zu seinem Van.

Am nächsten Morgen wurden wir, wie versprochen, direkt an unserer Unterkunft abgeholt und zum Skigebiet gebracht. Die Liftkarte hatten wir uns bereits am Vortag beim Skiverleiher besorgt, da es dort 10 % Ermäßigung gab (1660ARS/99€/2P). Wer uns kennt weiß, dass wir nicht gerade perfekt für Schnee ausgestattet sind. Wir zogen quasi alles an was unser Rucksack so her gab. Was bedeutet: 2 Paar Socken, eine lange U-Hose, darüber unsere beiden Trekkinghosen, einen Longsleeve, ein T-Shirt, 2x Fleecejacke, eine Regenjacke, ein Buff, unsere Wollmützen und die Wollhandschuhe. 😉

Los ging’s! Nach über zwei Jahren standen wir endlich nochmal auf den Brettern. Die Lifte sind nicht ganz so komfortabel wie in den Alpen, d.h. keine beheizten Sitze und Hauben. Was wir im Vorfeld schon gehört hatten bestätigte sich gleich am Anfang.Wir sahen das Schweizer und das Kanadische Nationalskiteam beim Trainieren. Die Trainingsbedingungen sollen hier besonders gut sein, darum kommen viele Teams im europäischen Sommer hierher. Uns hat es auch super viel Spaß gemacht. Es war zwar ein wenig bewölkt, trotzdem hatten wir herrliche Aussichten ins Tal und über die Berge. Das Skigebiet ist nicht allzu groß aber für ein paar Tage völlig ausreichend. Gegen späten Nachmittag wurden wir wieder an der Talstation abgeholt und zurück in die Stadt gebracht.

Wir hatten eine tolle Zeit in Ushuaia, aber jetzt zieht es uns weiter. Die nächsten Wochen geht es immer weiter nördlich bis in Chiles Hauptstadt nach Santiago de Chile.

Schaut einfach bei unserem nächsten Beitrag wieder vorbei, wenn wir über unser neues Abenteuer aus Patagonien berichten. Wintercamping steht auf dem Programm. 😉

Erlebt: August 2016

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