In ein paar Tagen stand Weihnachten vor der Tür und wir hatten noch nicht unseren Traumstrand gefunden. Wir wollten an einem ruhigen und schönen Ort Weihnachten feiern. Was uns am Sugar Beach in Sipalay erwartet wussten wir noch nicht. Ob es ein Ort für Weihnachten war?
Die eine Nacht in Bayawan verging unspektakulär. Den nächsten Morgen fuhren wir mit dem Bus (162PHP/3€/2P) weiter nach Hinoba-an (1,5 h), von wo wir das letzte Stück mit dem Bus (66PHP/1€/2P) bis nach Sipalay (1 h) in Angriff nahmen.
Um aus dem Ort Sipalay an den Sugar Beach zu gelangen gibt es drei Möglichkeiten. Die eine, man nimmt eine Bangka (Auslegerboot) und lässt sich Richtung Norden an den Strand bringen. Die Zweite, man fährt mit dem Tuk Tuk bis zum letztmöglichen Punkt und nimmt für die letzten Meter eine kleine Holzschale zum Sugar Beach. Oder man fährt mit dem Bus 6 km auf der National Road/Negros South Road einfach weiter und steigt an der Straße im Ort Montilla aus. Hier gibt es ein paar Häuser und es warten bereits Tuk Tuk Fahrer auf einen. Jetzt ist gutes Verhandlungsgeschick gefragt. Sie verlangen viel zu viel.
Mit dem Tuk Tuk (50PHP/1€/2P) wurden wir 5 km weiter bis zu einem Fluss gebracht. Unterwegs sammelten wir noch zwei Jungs ein. Wie sich später herausstellte waren sie unsere Bootsführer. Bis zum Sugar Beach trennte uns nur noch ein kleiner Fluss. Jetzt hieß es schon wieder handeln. In einer winzigen Holzschale brachten uns die beiden auf die andere Seite (50PHP/1€/2P). Wir hatten es geschafft, wir waren am Sugar Beach.
Am Strand gibt es eine Handvoll Unterkünfte. Wir kamen im Driftwood Village unter. Eine super schöne Anlage mit tollen Bungalows für jeden Geldbeutel. Die Hütten bestehen aus Naturprodukten. Es gibt einen großen Dormbungalow sowie Private mit oder ohne Bad. Wir entschieden uns für einen Bungalow mit Gemeinschaftsbad (550PHP/11€/1N). Wir fühlten uns pudelwohl.
Fast der gesamte Sugar Beach ist in Schweizer Hand. Die Herren sind alle mit Filipinas verheiratet. Vor einigen Jahren entdeckten sie den Strand für sich. Was uns gefällt, dass die Anlagen alle ein wenig nach hinten zwischen die Palmen gebaut sind, damit man sie vom Strand aus nicht direkt sieht. Und obwohl der Strand am Festland liegt gibt es keine direkte Verkehrsanbindung hierher. Nur über den Wasserweg. Das bedeutet, dass es schön ruhig ist. Es gibt keine Mopeds, Tuk Tuks oder Autos. Das einzige was hier laut sein könnte sind die krähenden Hühner. Hinter den Unterkünften gibt es ein kleines, sehr einfaches Dorf.
Zu Beginn waren wir etwas geschockt. Die Gäste, zu 90 % Schweizer, Deutsche oder Österreicher sprachen deutsch. Selbst das Personal verstand und sprach es. Verrückt! Nach so langer Zeit wieder den ganzen Tag unsere Muttersprache zu hören. Wir wussten am Anfang nicht ob wir es mögen und toll finden sollen. Aber letztendlich gewöhnten wir uns schnell daran. 😉 Es herrschte eine nette Atmosphäre. Wir kamen schnell mit den anderen Gästen in Kontakt. Viele sind Wiederholungstäter und verbringen mehrere Wochen hier am Sugar Beach. Nach einiger Zeit konnten wir es auch verstehen. Wir wissen nicht wie oft wir vor hatten abzureisen und wievielmal wir unseren Plan verworfen haben. Letztendlich blieben wir zwei Wochen am Strand. Weihnachten und Silvester stand vor der Tür und wir hatten unseren schönen, erholsamen Ort gefunden. 🙂
Der Sandstrand ist schön, das Wasser klar und der Meeresboden besteht nur aus Sand. Es gab keinerlei Fische, Algen oder Korallen auf den ersten Metern. Tagsüber konnten wir in einer der vielen Hängematten oder Sitzgelegenheiten die schöne Atmosphäre am Meer genießen. Wir schafften es nur an einem Nachmittag uns aufzuraffen für die Umgebung zu erkunden, da wir fast zwei Wochen im Bett, im Bungalow, in der Hängematte, im Wasser, beim Essen oder am Strand verbrachten.
Wir hörten von einem Coral Garden, der sich zwei Buchten weiter befindet und schön zum Schnorcheln wäre. Also packten wir alles wichtige zusammen, ließen uns den Weg nochmal erklären und los ging es. Wir folgten einem schmalen Pfad, es ging an Hütten vorbei, durch Vorgärten und mitten durch den Dschungel. Zwischendurch wurden wir von Einheimischen auf einen Schnaps eingeladen. ;-) Die Sonne brannte und brutzelte auf unserer Haut, es war richtig heiß und wir dachten schon mit voller Vorfreude an das kühle Nass. Wir kamen an einer Lichtung vorbei und erkämpften uns den Weg an wild bellenden Hunden entlang. Alles so wie es uns erklärt wurde.
Nach über einer Stunde, wir komplett durchnässt, wussten wir auch nicht mehr weiter. Keine Bucht war in Sicht. Der Weg gabelte sich. Wir entschlossen uns den Weg hoch auf einen Berg zu nehmen. Wir dachten, dass wir von hier oben bessere Aussicht hätten und das Wasser sehen würden. Und tatsächlich, so war es auch. Wir sahen das Meer, nicht weit entfernt von uns. So kehrten wir wieder zur Gabelung zurück und nahmen den anderen Weg zum Wasser. Als wir uns näherten sahen wir Hütten und Dorfbewohner. Komisch, es sollte doch eine einsame Bucht sein???
Am Strand angekommen konnten wir es fast nicht glauben. Wir sind eine Runde im Kreis gelaufen und wieder an unserem Strand raus gekommen, wie peinlich. ;-( So etwas ist uns in den ganzen Monaten noch nie passiert. Eigentlich haben wir beide einen sehr guten Orientierungssinn. Aber hier hat uns die Hitze wohl ein wenig zu gesetzt. Also gut, der Coral Garden sollte uns wohl verwehrt bleiben. Nach diesem Abenteuer brauchten wir erst einmal eine Abkühlung, nichts wie rein ins Wasser. 😉
Das Essen im Driftwood Village ist ein Traum. Es gab landestypische, aber auch schweizer Spezialitäten. Da es im Gegensatz zur normalen Straßenküche um einiges teurer war, aßen wir meistens nur unser Abendessen hier. Pinakbet, Chicken Adobo, die veg. Frühlingsrollen und besonders der Nachtisch, das Mango Float, sind hervorragend.
Morgens gingen wir zum Nachbarn, er hat eine kleine Bäckerei und bietet eine überschaubare Auswahl an Backwaren an. Wir versorgten uns mit Brot und ein paar Snacks für zwischendurch. Marmelade und Schokocreme hatten wir mit zum Sugar Beach gebracht und konnten so vor unserem Bungi frühstücken. 😉 Vor allem die Apfel-Zimt Muffins vom Bäcker hatten es uns angetan.
Bei so viel gutem Essen und netten Leuten ließen wir es uns nicht nehmen auch an Weihnachten und Silvester hier zu bleiben. Es gab an beiden Festtagen ein großes Buffet. An Weihnachten eines mit Meeresfrüchten mit allem was das Herz begehrt. Und ein Chicken Buffet am Silvesterabend. Die gegrillten Hühner waren köstlich. Sie wurden auf zwei lange Holzstangen gespießt und per Hand über der Glut gedreht.
Beide Buffets waren sehr lecker und reichhaltig. Die Mitarbeiter des Driftwood Village sind sehr freundlich und hilfsbereit. Es herrscht eine super Stimmung im Team. So kommt es fast jeden Abend vor, dass man die Mädels singend in der Küche hört. :-)
Nach zwei Wochen hieß es wirklich Abschied zu nehmen. Wir sagen Danke für die schöne erholsame Zeit und Auf Wiedersehen.
Mit dem hauseigenen Boot (150PHP/3€/2P) ging es vom Strand aus direkt nach Sipalay City. Von dort ging es auf gleichem Weg zurück wie wir gekommen sind, d.h. mit dem Bus, zweimal umsteigen und 6 Stunden später waren wir in der Stadt Dumaguete City.
Erlebt: Dezember 2015 / Januar 2016
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