Nachdem Unglück im Annapurna Gebiet entschieden wir uns für den Langtang Nationalpark. Wir hörten das es ein traumhaft schönes Gebiet sein soll das nicht überlaufen ist. Doch wir waren nicht die einzigen die sich umentschieden. So war in dieser Zeit der Langtang – Trek höher frequentiert als üblich!
Von Pokhara zurück in Kathmandu versuchten wir am gleichen Tag noch einen Bus oder ähnliches nach Saphru Besi (Startpunkt für unsere Wanderung) zu finden, doch vergebens, wir waren zu spät. So mussten wir eine Nacht in Kathmandu (500Rs/4€/4P) schlafen bevor wir uns am nächsten Morgen mit dem Expressbus (1000Rs/8€/2P) auf den Weg machten. Dieser Bus bestand nur aus Touristen (das erste mal auf unserer Reise). Diesmal mussten nur knapp 120 km zurück gelegt werden. Doch dieser Weg entpuppte sich als katastrophal. So benötigten wir hier wieder sieben Stunden. Wir fuhren an steil abfallenden Klippen vorbei, größtenteils ohne Leitplanken oder ähnliches. Irgendwann machte der Busfahrer plötzlich langsam, fuhr dicht an die Klippen heran um sich einen abgestürzten total zerfetzten Bus anzusehen. Sehr beruhigend. Gegen Ende gab es eigentlich keine Straße mehr, diese war abgestürzt oder von den vielen Erdrutschen verschüttet. Es werden immer nur provisorische Wege geschaffen bis diese dann wieder verschüttet werden. Im Bus hüpften wir auf unseren Sitzplätzen von recht nach links und oben nach unten. Auf dem gesamten Weg gab es einige Polizei – Kontrollposten die wir passierten. Als wir den Nationalpark erreichten mussten wir alle aussteigen und in einer kleinen Bretterbude unsere zuvor besorgten TIM’s Karten (Registrierungskarten, 2200Rs/17,60€/p.P.) vorzeigen um dann vor Ort ein Permit (Einreisegenehmigung) für stolze 3000 Rs / 24 € p.P. für den Nationalpark zu erhalten. Wir hatten uns die TIM’s Karten bereits in Pokhara ausstellen lassen. Heil und erleichtert kamen wir in Saphru Besi an. Später erfuhren wir das erst vier Tage zuvor der gesehene Bus abgestürzt war und 17 Menschen mit in den Tod riss. 🙁 In Saphru Besi suchten wir uns eine Unterkunft für eine Nacht.
In unseren Rucksäcken fanden nur noch die wichtigsten Sachen Platz. Um 8 Uhr gingen wir los. Am Ortsausgang mussten wir unsere TIM’s Karten vorzeigen. Hier wird dokumentiert wer wann am Checkpoint war und wohin gegangen wird. Danach konnten wir starten. Für die erste Etappe brauchten wir um die 5 h. Es ging Fluss aufwärts durch Wälder, bergauf und bergab. Es gab unterwegs immer wieder die Möglichkeit in Hütten einzukehren. Der erste Tag war der anstrengendste. Es ging von 1400 m auf 2400 m und die Passagen waren teils sehr steil. Man hatte immer wieder schöne Ausblicke.
Unsere erste Nacht verbrachten wir in dem Ort Lama Hotel, bestehend aus ca.15 Gästehäusern. Üblich ist es für Wanderer ohne Guide und Porter, so wie wir, das die Übernachtungen umsonst sind man aber bei den Familien im Gasthaus alle Mahlzeiten einnimmt. Umso höher wir kamen umso teurer wurde alles, z.B. Wasser das normal 20 Rs kostet, kostet ganz oben 300 Rs. Um diese Kosten zu sparen tranken wir Quellwasser. Wir entkeimten es mit Micropur forte. Die Gästehäuser waren ganz einfache Holzhäuser, aber gemütlich. Es gab einfache Doppelzimmer, Toilette am Flur oder draußen und eine Gas oder Solardusche. Im Haupthaus war immer ein Gemeinschaftsraum mit dem einzigen Ofen zum aufwärmen vorhanden. Tagsüber sobald die Sonne herauskam war es angenehm warm. Sobald sie aber unterging wurde es unangenehm kalt. Und unter ging sie schon gegen 18:00, sodass wir schon früh abends vor dem Ofen saßen, uns aufwärmten und was warmes aßen um dann spätestens um 20:00 ins Bett zu fallen. Unsere Tage starteten meist so gegen 07:00 und die Tagesetappen erreichten wir gegen frühen Nachmittag. Noch zu erwähnen ist, dass Lisa auf dem Weg eine ehemalige Arbeitskollegin
(Nachbarstation) aus Tübingen traf. So klein ist die Welt. 😉
Für die zweite Tagesetappe brauchten wir fast die vorgegeben 6 h. Der Weg war etwas weniger anstrengend da er eher kontinuierlich anstieg. Je höher wir kamen desto besser wurde die Aussicht und die ersten weißen Gipfel ließen sich blicken. Die letzten 2 h vor unserem Tagesziel mussten wir noch unsere Regensachen auspacken. Es fing immer wieder leicht an zu regnen und das ganze Tal war voller Nebel. So langsam merkte man die Höhe und jeder Schritt wurde anstrengender. Jochen hatte die meisten Probleme und bekam Kopfschmerzen und Magenprobleme. Wir legten schon wieder 1000 Höhenmeter zurück, sodass wir abends auf fast 3400 m übernachteten. Normalerweise übernachten die meisten im Ort Langtang. Wir suchten uns eine nette, ganz kleine familiäre Hütte 15 min. zuvor aus…