Pokhara und der Panchase Trek

Categories: 09_Nepal
Published on: 7. Dezember 2014

Länger als 2 – 3 Tage hält man es in Kathmandu wegen des Lärms und Drecks nicht aus. So entschieden wir uns mit dem Bus (1000Rs/8€/2P) ins 200 km entfernte Pokhara zu fahren (Ausgangspunkt für Trekking Touren in der Annapurna Region). Nach 7 h holpriger Fahrt kamen wir an. Wir suchten uns eine Unterkunft in der Nähe des Pewa See’s. Eigentlich war unser Ziel die Umrundung des Annapurna Massiv’s gewesen. Wegen dem Unglück eine Woche zuvor entschieden wir uns kurzer Hand für einen anderen Trek. Trotzdem wollten wir einen Abstecher in diese Region machen. Die ersten Tage in Pokhara relaxten wir am See in einer der gemütlichen Bars mit frischen Fruchtsäften (100Rs/0,80€) für die Damen und natürlich Bier für die Herren. 😉 Seit langem gab es für unseren Geldbeutel mal wieder bezahlbares Obst, Säfte und westliches Essen. :-)) Yummie… Unsere Abende ließen wir stets bei einem der guten Italiener bei Pizza und Nudeln ausklingen. Von unserem Gästehaus hatten wir morgens einen herrlichen Ausblick auf das Annapurna Massiv.

Zwei Tage faulenzen war aber genug. Wir beschlossen einen kleinen zwei Tages Warm-Up Trek in diesem Gebiet zu machen. Die Entscheidung viel auf den Panchase Trek. Wir packten unsere kleinen Rucksäcke und los ging es. Das Taxi brachte uns zu unserem Startpunkt, der Friedensstupa hoch über Pokhara. An diesem Morgen lag ganz Pokhara im Nebel. Die Stupa mit ihrer weißen Farbe war kaum zu sehen. Hinter ihr folgten wir einem Pfad der später zu einem Feldweg wurde. Wir kamen an einigen kleinen Dörfern vorbei. Immer wieder kamen Kinder herbei gelaufen und fragten uns nach unserem Namen, woher wir kommen und ob wir Schokolade für sie hätten. Später trafen wir einen Inder der ein Stück des Weges bis zu seinem Haus mit uns lief wo er mit seiner Familie seit einiger Zeit wohnt. Er ist Lehrer im Nachbarort. Er lud uns zu sich nach Hause ein und stellte uns seine Kinder und Frau vor. An der Seite des Hauses in einer kleinen Scheune waren ein paar Einheimische die mit den Füßen einen Holzbalken antrieben womit Getreide gedroschen wurde. Jochen ließ es sich nicht nehmen und probierte es direkt aus.

Danach ging es für uns schnell weiter, da der eigentliche Startpunkt für diesen Trek noch vor uns lag. Ein paar Orte weiter trafen wir auf eine Dorfgemeinschaft die gerade dabei war einen Büffel zu schlachten. Dieser wurde komplett zerlegt und in gerechte Portionen für alle Dorfbewohner geteilt. Wieder ein paar Meter weiter hörten wir auf einmal eine Hupe und schwups war er schon an uns vorbei gesaust… 😉 Wir wunderten uns schon sehr das hier in der Abgeschiedenheit Busse fahren. Gut für die Einheimischen das sie mittlerweile an die Zivilisation angeschlossen sind. Ansonsten hatten wir schöne Aussichten und sahen Arbeiter in den Reisterrassen bei der Ernte. Nach 3 h gemütlichen Gehens kamen wir gegen 13:00 am eigentlichen Startpunkt des Treks an. Die Einheimischen die wir trafen rieten uns davon ab weiter zu wandern, da das Ziel noch schwer vor Dunkelheit zu erreichen wäre. Für die nächsten 6 -7 h würde es durch den Dschungel Nepals gehen, ohne Rast und Unterschlupfmöglichkeiten. Doch wir entschieden uns dagegen und legten einen Zahn zu (oder mehrere ;-)). So ging es Berg auf und Berg ab durch den Dschungel. Ausgeschildert war der Weg nicht wirklich gut. Unterwegs fanden wir 2 – 3 Schilder mit Panchase, aber an Stellen wo es sowieso nur eine Wegrichtung gab. Dafür fanden wir an Stellen wo uns vier Pfade zur Auswahl standen keinen Wegweiser. So waren wir auf unseren Orientierungssinn, der uns bis zum Ende nicht im Stich ließ, angewiesen. Stündlich legten wir kurze Verschnaufpausen ein. Denn eins wurde uns schnell klar, im Dunkeln den Weg zu finden, ohne sich zu verletzen, würde schwierig werden. Jochen legte zusätzlich noch einige Pirouetten auf den nassen klitschigen Steinen ein. Bis zum Ende gefühlte 10 mal. 😉 Die ersten 3 h ging es mitten durch den Wald, immer wieder an Lichtungen und Weiden vorbei. Später über einen Bergkamm von dem man eine gute weite Sicht hatte. Das Wetter verschlechterte sich. Es wurde kühler, der Himmel bestand aus dunkeln Wolken und Nebelschwarten zogen auf. Die letzte Stunde ging es über eine sich im Bau befindende Straße. Bis wir schließlich nach nur 5 h unser Ziel Panchase auf 2100 m noch kurz vor der Dunkelheit und Regen fix und fertig erreichten.

Panchase besteht aus drei Gästehäusern. Wir suchten eins aus und teilten uns für diese Nacht zu viert ein Zimmer (500Rs/4€/4P). Die Familie war nett und bereitete uns ein gutes Abendessen vor. Wir zwei Lisa’s machten noch einen kurzen Spaziergang durch das Dörfchen und trafen dabei auf eine Gruppe Schweizer. Als sie uns fragten ob auch wir voller Blutekel seien, kontrollierten wir erst mal schnell unsere Arme und Beine. Gott sei Dank hatten wir keinen abbekommen, Glück gehabt. 😉 Nach dem Abendessen gingen wir zu Bett. Am nächsten Morgen schauten wir uns zusammen den Sonnenaufgang an. Wir hatten einen herrlichen Blick auf das gesamte Annapurna Massiv. Danach warteten schon unsere Pfannkuchen auf uns. Gut gestärkt machten wir uns an den Abstieg. Über dutzende Treppenstufen und vorbei an Dörfern ging es hinab ins Tal. Wir überquerten mehrere Hängebrücken. An der letzten machten wir halt und kühlten unsere heiß gelaufenen Füße im kalten Gebirgsfluss. Keine halbe Stunde später kamen wir in Ghatchhina unserem Endpunkt der Tour an.

Dort stand auch schon ein Bus der uns die letzten 11 km zurück nach Pokhara brachte. Für diese Strecke benötigten wir 1,5 h. Der Bus füllte sich immer mehr. Irgendwann hatte jeder von uns ein Kind auf dem Schoß und anstatt der normalen 30 Plätze verließen am Ende 60 Leute den Bus. 😉 Zurück in Pokhara ließen wir den Abend, wie sollte es anders sein, gemütlich bei gutem italienischen Essen ausklingen bevor wir am nächsten Morgen zurück nach Kathmandu fuhren.

Als Fazit zu diesem Trek ist zu sagen: Es hat sich gelohnt und wir hatten eine super Aussicht. Diesen Trek läuft man ohne die Touristenmassen. Wir hätten uns nur einen Tag mehr Zeit nehmen sollen, da der erste Tag schon ziemlich anstrengend war. 🙂

Erlebt: Oktober 2014
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