Nach vielem hin und her und letztendlich sechs Wochen in Indien ging es von Kalkutta nach Yangon, Myanmar. Der 1,5 stündige Flug mit Air India (515661,44Ks/407,98€/2P) war bis auf das schlechteste Flugzeugessen aller Zeiten, uralten Stewardessen und dem abrupten Aufsetzen beim Landen super. 😉 Die Einreiseformalitäten waren komplett problemlos. Zuvor hatten wir uns Online ein E-Visa (103648Ks/82€/2P) besorgt. So bekamen wir am Flughafen den 28 Tage Stempel in unsere Pässe. Ein Ausreiseticket wollte Gott sei Dank auch keiner sehen – wir hätten auch keins gehabt. 🙂
Direkt nach der Ankunft am Flughafen mussten wir uns ins Zentrum schaffen (5000Ks/3,96€/2P). Unsere Freunde, Lisa & Jochen, die uns über Weihnachten und Silvester besuchten, besorgten bereits Bustickets (26000Ks/20,57€/2P) für uns. Nachmittags ging es über Nacht weiter zum Inle Lake wo wir Weihnachten verbrachten. Der erste Eindruck von Myanmar was super. Kein Feilschen um den Preis, es geht geordnet zu, keine tausend Tuk Tuk Fahrer die einem ihre Dienste andrehen wollen, jeder fährt auf seiner Fahrbahn und vor allem fast kein Hupen. Es war sooo angenehm ruhig! 😉 Wir sind begeistert und gespannt was uns hier noch erwarten wird!
Am vereinbarten Ort angekommen war die Wiedersehensfreude groß und wir hatten nicht das Gefühl sechs Wochen getrennt gewesen zu sein. 😉
Von unserem Bus zum Inle Lake waren wir ebenfalls begeistert. Lange war es her das wir solch einen Komfort hatten. Es war ein moderner Fernreisebus inklusive ein Liter Wasserflasche, Erfrischungstuch, Zahnbürste & -pasta und flauschiger Fleecedecke. Ach ja und mit Kotztüte, die in Myanmar nicht fehlen darf. Burmesen haben ein gespaltenes Verhältnis zu Busfahrten – Kotzen gehört einfach dazu. 😉 Die Decke war auch echt angenehm. Die Busse werden auf gefühlte minus 5°C herunter gekühlt. Da wir das aber wussten sorgten wir vor. Jeder hatte einen Pulli und Schal dabei. Letztendlich war es gar nicht so schlimm. Dafür aber für südasiatische Verhältnisse die Außentemperatur. Das Thermometer zeigte nur noch 6°C an. Auf solche Temperaturen waren wir nicht eingestellt. Bei unserem letzten Stopp standen wir schlotternd mit kurzen Hosen vor dem verschlossenen Bus. Unser Fahrer gönnte sich erst mal etwas warmes zu Essen an der Raststätte, die hier einem großen, offenen Restaurant entsprechen.
Nach 12 h kamen wir morgens gegen 05:00 am Inle Lake an. Wir wurden gleich von einem netten Burmesen empfangen, er knöpfte uns 10000 Kyat pro Nase (7,91€) Eintrittsgebühr für den Nationalpark ab. Eigentlich hofften wir um diese Gebühr bei so früher Ankunft drum herum zu kommen, aber Pustekuchen… Danach ging es mit dem Tuk Tuk weiter auf Unterkunftssuche. Nach ein paar Gästehäusern und jedes mal heraus klingeln des Personals war eine nette Unterkunft für die nächsten Tage gefunden. Man muss sagen das die Unterkünfte in Myanmar relativ teuer sind. In einer Budgetunterkunft bezahlt man immer um die 25000 Ks / 19,87 € pro Doppelzimmer. Wobei hier das Preis/Leistungsverhältnis absolut nicht passt. Dafür ist im Preis meistens ein einfaches Frühstück inbegriffen. Mittlerweile bietet fast jede Unterkunft Internetzugang an, aber mehr schlecht als recht. Unsere deutsche SIM-Karte funktionierte in Myanmar nicht. Viele kaufen sich eine im Land und laden diese auf, geht alles problemlos.
Der Ort, Nyaungshwe hat ein paar Pagoden, Stupas und einen Markt zu bieten.
Er ist guter Ausgangsort um Bootstouren auf dem Inle Lake zu machen. Für 15000 Kyat/4P (11,87€) wurden wir 8 h mit einem Longtailboot über den See geschippert und schauten uns traditionelle Dinge an. Bekannt ist der See für seine Einbeinfischer. Die Fischer halten mit einem Bein das Paddel um die Hände zum Fischen frei zu haben. Wir konnten einige auf dem See beobachten, teilweise extra für Touris abgestellte und noch welche die für ihre Familien fischen. Erster Stopp machten wir nach einer Stunde in einem größeren Dorf. Die Häuser sind fast alle auf Pfählen gebaut. Dort sahen wir uns einen Markt und Tempel an. Danach ging es mit dem Boot zu schwimmenden Gärten, einem Kloster und mehreren Kunsthandwerkstätten. Die Weberei war am informativsten. Im Anschluss wurde man, wie sollte es anders sein, in einen Verkaufsraum geführt. 🙁
Dann sahen wir Longneckfrauen vom Volk der Padaung. Diese kommen ursprünglich aus dem Osten Myanmars. Lisa erzählte begeistert das sie schon damals in der Schule über dieses Volk einen Vortrag gehalten hatte. Sie wollte schon immer welche sehen und jetzt stehen wir hier. In jungen Jahren bekommen die Mädchen goldene Ringe um ihre Hälse gelegt. Mit dem Alter werden es immer mehr. Der Hals sieht so lang aus da die Schultern herunter gedrückt werden und der Hals damit gedehnt wird. Die Ringe wiegen bis zu 8 kg. Die Freude war groß diese Frauen mal live zu sehen, wobei diese Begegnung komplett auf Touris ausgelegt war. 🙁
Bevor es zurück ging stärkten wir uns in einem der vielen Stelzenrestaurants. Wir saßen gemütlich über dem Wasser und schauten dem Treiben auf den Wasserstraßen zu. Morgens war es noch ganz schön kalt und nebelig, später als die Sonne heraus kam hatten wir herrliches Wetter. Es war ein super Tag auf dem Wasser.
Nach einem guten Abendessen verbrachten wir den Weihnachtsabend gemeinsam und gemütlich in unserem Bungalow. Bei Bier, Rum und Whisky – letztere zwei sind hier verdammt günstig (1€/400ml) – und bei guter Schokolade und Lebkuchen aus Deutschland ließen wir den Abend unter unserem kleinen Weihnachtsbaum ausklingen. Wir skypten mit unseren Lieben zuhause und planten die nächsten Tage.
Am ersten Weihnachtstag, bei Sonnenschein und 30°C, liehen wir uns Fahrräder (2000Ks/1,58€/2P) und radelten ein wenig am See entlang. Über eine kleine Straße kamen wir durch Dörfer und sahen wie die Einheimischen leben und arbeiten. In einem Straßenlokal gab es dann eine Stärkung für den Rückweg. Am nächsten Morgen ging es weiter zu unserem nächsten Ziel, Mandalay.