Nach den Passformalitäten in Bolivien liefen wir über die Brücke nach Brasilien um uns wiederum in der Reihe anzustellen. Hier dauerte alles ewig. Es ging gefühlt gar nicht voran. Nach über einer Stunde sammelte ein junger Beamte alle Pässe von uns Ausländern ein um den Prozess zu beschleunigen. Als wir ihm unsere in die Hand drückten bekamen wir direkt ein freundliches „Hallo“ entgegen geworfen. Es sprach fließend deutsch mit uns. Wir konnten ihn von außen beobachten wie er unsere Pässe durchschaute und immer ein größeres Grinsen ins Gesicht bekam. Naja, unsere Reisepässe sind auch schon ziemlich voll. Bis man da eine freie Seite findet muss man schon mal ein wenig blättern. 😉 Wir wollen gar nicht wissen was Grenzbeamten denken wenn sie solch volle Pässe sehen. Den Pass mit Stempel bekamen wir schnell zurück. Noch eine nette Verabschiedung mit „Willkommen in Brasilien und viel Spaß“ und schon ging es für uns weiter.
Mit dem Bus fuhren wir ins 8 km entfernte Corumba (6R$/1,50€/2P). Wir liefen eine ganze Weile durch die Stadt und suchten nach einer Unterkunft. Die Preise waren unverschämt für das was uns angeboten wurde. Im Internet hatten wir vorher von einer guten, neuen Unterkunft gelesen die uns eigentlich zu teuer war. Na gut, es half alles nichts. Wir wollten diese Nacht nicht in einem Loch nächtigen. Also ging es zum Hostel Road Riders (100R$/25€/1N). Wir können es empfehlen falls ihr in Corumba strandet. Alle anderen Hostels sind für die Preise, die verlangt werden, eine Katastrophe. Ja ok, wir kamen aus Bolivien und mussten uns erst an die brasilianischen Preise gewöhnen. ;-(
Die Grenzstadt liegt am Paraguay Fluss. Viel kann man hier nicht machen. Der Ort dient als Ausgangspunkt um Touren ins Panantal zu unternehmen. Wir blieben eine Nacht, da am nächsten Mittag unser Flug nach Rio de Janeiro abhob. Ach ja, wir befinden uns in Brasilien, das heißt es wird kein Spanisch mehr gesprochen sondern Portugiesisch. Es ist das einzige Land in Südamerika wo kein Spanisch gesprochen wird. Wir hörten, dass sich beide Sprachen etwas ähneln sollen. Aber das fanden wir nicht. Für uns hört es sich komplett anders an.
Am nächsten Tag liefen wir an den Stadtrand zum Flughafen. Im Wartebereich nach dem Security Check wurde unser Handgepäck noch gründlich von einem Drogenspürhund beschnuppert. Die Befehle die er bekam waren alle in deutsch was uns doch sehr verwunderte. Es war ein deutscher Schäferhund der in Belgien ausgebildet wurde und nur auf deutsche Kommandos hört. 😉
Von Corumba aus flogen wir, mit einem kurzen Zwischenstopp in Sao Paulo, nach Rio de Janeiro (825R$/207€/2P). Zuckerhut wir kommen! Nach der Landung fuhren wir mit dem Bus Nr. 2018 (28R$/7€/2P), vorbei an den bekannten Stränden Copacabana und Ipanema, bis in die Favela Vidigal. Am Fuße der Favela ging es mit einem alten VW Bulli die letzten Meter, steil zwischen den Häusern hindurch, zu unserer Unterkunft. Vidigal gehörte früher zu den gefährlichsten Favelas. Heutzutage kann man die meisten ohne Bedenken betreten und sie stellen für uns keine Gefahr mehr dar. Die Polizei hat in vielen Favelas Einzug erhalten und sorgt für Sicherheit. Es wird immer beliebter alte Häuser zu schicken Appartements umzubauen. Die Reichen und Schönen entdecken die Lage und die Aussicht nach und nach für sich.
Wir blieben eine Woche in der Favela Vidigal und fühlten uns zu keiner Zeit unsicher. Wir bewegten uns frei, selbst bei Dunkelheit. Die Woche nutzten wir um ein wenig auszuspannen. Wir machten nicht viel, da wir wussten, dass wir in zwei Monaten nach Rio zurückkehren werden. Zudem hatten wir viel Pech mit dem Wetter. Es hat bis auf einen Tag nur geregnet. 🙁
An dem einzigen schönen Tag liefen wir von unserer Favela aus zu einem Aussichtspunkt. Wir bestiegen den Berg Two Brothers. Einer der Aussichtspunkte auf Rio de Janeiro. Und unser absoluter Favorit. Er ist noch nicht so überlaufen wie der Zuckerhut oder der Corcovado mit der Christus Statue und ist zudem auch noch kostenlos. Eine klare Empfehlung!
Wir liefen vom Hostel die steilen Straßen hoch bis zum Fußballplatz. Wer nicht laufen möchte nimmt sich eins der zahlreichen Mototaxis. Hinter dem Sportplatz geht der Wanderweg los. Unterwegs sahen wir viele kleine Affen und hatten mehrere schöne Ausblicke über verschiedene Teile der Stadt. Vom Sportplatz aus brauchten wir inklusive vieler Fotostopps eine Stunde bis zum Gipfel. Der Weg an sich war nicht so anstrengend. Eher musste man aufpassen das man nicht ausrutscht. Es gibt Steine die überwunden werden müssen und da es die Tage zuvor geregnet hatte war alles noch nass und klitschig. Von oben hatten wir einen genialen Blick auf den Corcovado, den Zuckerhut, die Copacabana, den Ipanema Strand und das Meer. Wir verweilten einige Zeit auf dem Felsen und genossen die wunderschöne Aussicht.
Nach einer Woche in Rio de Janeiro hieß es Rucksäcke packen und ab an den Flughafen. Mit dem Bus 2018 fuhren wir wieder zurück zum Flughafen. Der Bus ist praktisch. Er verbindet beide Flughäfen (Rio de Janeiro International Airport und Santos Dumont Airport), das Busterminal und fährt einmal die Küstenstraße entlang bis nach Tijuca. Am Flughafen angekommen checkten wir ein. Schau wo uns das Flugzeug diesmal hinbrachte:
Erlebt: Mai 2016
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