…Panagsama Beach, ein Strand 3 km außerhalb Moalboals war für zwei Nächte unser Zuhause. Der Ort besteht vor allem aus Tauchschulen, Bars, Restaurants und Hotels. Einen richtigen Strand sucht man hier vergebens. Das letzte übrig gebliebene Stückchen ist nicht wirklich einladend. Vor ein paar Jahren wurde der Strand durch einen Taifun fast komplett abgetragen. Beliebt ist das Örtchen bei Tauchern. Es ist ein schönes Riff vorgelagert und man kann riesige Sardinenschwärme zu Gesicht bekommen. Trotz der vielen Tauchangebote hatten wir irgendwie keine Motivation hier ins Wasser zu steigen.
Wir liehen uns lieber einen Roller (200PHP/4€/1T) und fuhren zu dem 20 km entfernten Kawasan Wasserfall. Wir wussten, dass am Parkplatz Einheimische eine Parkgebühr einsammeln damit der Roller „sicher“ steht. Außerdem bieten sie sich als Führer an, was aber absolut unnötig ist. Es gibt nur einen Weg. Wir parkten unseren Roller einfach direkt an der Straße um die Parkgebühr zu umgehen.
Wir liefen entlang des Flusses, sahen Frauen beim Wäsche waschen, überquerten ein paar Brücken, kamen an Hütten und einem Wasserkraftwerk vorbei. Die Anwohner verkauften entlang des Weges Getränke und Kokusnüsse. Zwischendurch mussten wir noch die Eintrittsgebühr entrichten (80PHP/1,60€/2P). Wir waren mal wieder genervt, war es doch mittlerweile mehr als das Doppelte, zudem was wir erwarteten. 😉 Nach 20 Minuten erreichten wir die erste Kaskade des Wasserfalls.
Wir sahen einen schönen Wasserfall der sich in ein natürliches türkisfarbenes Becken ergoss. Der Anblick wurde nur durch die vielen Touristen und die Umgebung durch den Lärm zerstört. Es war richtig viel los. Um den Wasserfall herum sind Betonbauten. Es gibt eine Unterkunft, Restaurants und Sitzmöglichkeiten. Direkt kam ein Kellner, der uns einen Tisch anbieten wollte um unsere sieben Sachen abzulegen. Aber Vorsicht, dass kostet richtig Geld. Auf dem Wasser gibt es Bambusflöße, die man mieten kann um sich von A nach B zu ziehen. Das Schwimmen kostet nichts. Uns war das zu viel Trubel. So liefen wir direkt weiter hoch zur zweiten Kaskade. Der Weg geht mitten durch den Wald. Hier waren bereits deutlich weniger Leute unterwegs. Wir sahen mehrere Stellen wo niemand war. Wir suchten uns ein anderes Becken aus und genossen die erste sehr erfrischende Abkühlung. Es kamen uns immer wieder Gruppen in volle Kletterausrüstung entgegen. Wir tippten auf canyoning oder abseiling.
Nach der Erfrischung liefen wir die letzten Meter bis zur zweiten Kaskade. Hier war es angenehm ruhig. Ein paar Leute kletterten die Felswände hoch und sprangen ins Wasser. Hier gibt es ebenfalls Flöße, aber niemanden interessierte es ob man sich eins davon nahm. Nach einer Weile fing es an zu regnen und Jörn musste seine Schnorchelaktivitäten aufgeben. Der Rückweg stand an.
Der Wasserfall erinnerte uns an den Kuangsi Wasserfall in Laos, der ebenfalls verschiedene Kaskaden mit türkisfarbenen Wasser hat. Am Roller angekommen machten wir uns auf den Heimweg. Wir mussten einige Male stoppen, da der Regen langsam anfing uns und die Rucksäcke aufzuweichen.
Hinter einer Kurve sahen wir plötzlich eine große Ansammlung von Einheimischen, die kräftig am Jubeln, Wetten und Schreien waren. Wir wussten direkt was los war. Wir hielten an um uns das Spektakel nicht entgehen zu lassen. Es fand ein Cockfight, Hahnenkampf, statt. Wir hatten schon öfters davon gehört. Es dauerte ein wenig bis wir einen guten Platz ergattert hatten von dem wir das Treiben beobachten konnten. Überall standen die Dorfbewohner mit ihren besten Hähnen.
Im Kampfring treten zwei Hähne gegeneinander an. Jeder von ihnen hat am Fuß einen messerscharfen Sporn. Die Besitzer stacheln die Hähne gegeneinander an, so dass sie wild werden. Dann werden sie frei gelassen. Teilweise dauert es nur einen kurzen Moment bis sie auf einander losgehen. Es wird gepickt was das Zeug hält. Meistens geht es relativ schnell und der erste Hahn liegt am Boden. Schnell wird kontrolliert ob er noch kämpfen kann. Wenn nicht steht der Gewinner fest. Der verletzte oder tote Hahn landet direkt im Kochtopf.
Um den Ring stehen die Leute, meistens Männer, die trinken, rauchen, jubeln, anfeuern und vor allem wetten. Und es geht nicht nur um Cent Beträge. Wir sahen uns ein paar Runden an bevor es weiterging.
Nach zwei Nächten ging es weiter. Mit dem Tuk Tuk (50PHP/1€) ließen wir uns zurück an die Hauptstraße in Moalboal bringen von wo aus wir den Bus (150PHP/3€/2P) Richtung Fähre auf die Insel Negros nahmen. In dem Ort Liloan angekommen mussten wir die letzten Kilometer bis zum Fähranleger mit einem Tuk Tuk zurücklegen (50PHP/1€). Am Anleger hatten wir zwei Option um nach Negros zu gelangen. Wir konnten eine Bangka (ein kleines Auslegerkanu) oder die Fastferry, ein geschlossenes Boot, rüber nach Sibulan nehmen. Wir entschieden uns für die Fastferry und verließen die Insel Cebu (124PHP/2€/2P).
Obwohl es sich nur um eine halbstündige Überfahrt auf die Insel Negros handelte war es für Lisa kein Vergnügen. Der Himmel war dunkel, es nieselte und der Wellengang war stärker. Lisa war froh als wir auf der anderen Seite an Land gingen. Der Wellengang setzte ihr zu.
Vom Hafen aus ging es per Jeepney zum Busbahnhof der Stadt Dumaguete (66PHP/1€/2P). Unser eigentliches Ziel für heute war Apo Island, eine kleine Insel vor Negros auf der man mit Schildkröten schnorcheln kann. Im Bus waren wir uns nicht mehr so sicher ob wir wirklich noch nach Apo Island wollten. Der Himmel war pechschwarz und die Wellen wurden immer höher. Wir wussten, dass nach Apo nur eine kleine Bangka fährt und die Überfahrt oft nicht sehr angenehm ist. Vielleicht dann doch etwas zu viel für Lisas Magen!?!
Als dann der Busschaffner, Tickets kauft man immer im Bus und mit der Lochzange wird noch der gute alte Fahrscheinblock bearbeitet, uns schließlich fragte wo wir hin wollen schauten wir zwei uns nur fragend an. Die Einheimischen im Bus rieten uns von Apo Island ab da der Seegang zu stark wäre und außerdem der nächste Taifun in Anmarsch sei. Toll, schon der zweite Taifun in der besten Reisezeit. Wenn so einer kommt ist es auf so einer kleinen Insel auch kein Vergnügen.
Also gut, kein Apo Island für uns. Wir blieben im Bus sitzen und hier auf Negros. Schnell musste ein neues Ziel her. Lisa hatte mal von dem Ort Sipalay gelesen. Dafür war es heute aber zu spät. Wir fuhren noch zwei Stunden weiter bis zur Endstation in Bayawan (240PHP/5€/2P). Dann suchten wir uns, es war bereits dunkel, eine Unterkunft für eine Nacht. Die Stadt hat nicht wirklich was zu bieten. Wir speisten noch mehr oder weniger gut und gingen zeitig zu Bett. Am nächsten Morgen versuchten wir bis nach Sipalay zu kommen. Wir waren gespannt was uns erwartet. Der Transport auf den Philippinen ist echt einfach, aber es dauert immer Ewigkeiten. So ist man meistens den ganzen Tag für nur ein paar Kilometer unterwegs. 🙁
Erlebt: Dezember 2015
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