Hier erwartet uns eine Ruinenstadt die auf einer Ebene von 40 km² mit über 2000 buddhistischen Tempeln übersät ist. Mit dem Minibus erreichten wir Bagan von Mandalay aus in fünf Stunden (18000Ks/14,24€/2P). Unsere Unterkunft für die nächsten Tage war, naja, es ging so. Wir teilten uns ein sehr einfaches 4er Zimmer (40000Ks/31,65€/4P). Wie fast überall in Myanmar sollte man auch hier ein Archäologisches Zonenticket für 15000 Kyat (11,87€) kaufen. Da uns aber wiedermal keiner danach fragte und es keine Ticketschalter gab kamen wir auch hier wieder drum herum… 😉 Uns freut es.
Am ersten Abend erkundeten wir mit dem Fahrrad unseren Ort, Nyaung U und die Shwezigon Pagode.
Den nächsten Morgen hieß es früh aufstehen. Um 04:30 klingelte der Wecker. Wer das berühmte Bild Bagan’s kennt weiß was uns getrieben hat so früh aufzustehen. Wer es noch nicht kennt wird es gleich sehen…
So schwingten wir uns in aller früh auf unsere gemieteten E-Bikes (sie sehen eher wie ein Rollator aus ;-), 6000Ks/4,75€/2P) und fuhren zur Shwesandaw Pagode. Hier oben sicherten wir uns einen guten Platz. Nach und nach kamen immer mehr Leute. Nach einer guten Stunde warten ging das Spektakel los. Langsam und mit den ersten Sonnenstrahlen zeigten sich dutzende Pagoden und im Hintergrund sahen wir Heißluftballons langsam aufsteigen. Es war zwar ein wenig bewölkt aber trotzdem hatten wir eine super Aussicht und genossen den Sonnenaufgang.
Als es hell und die Heißluftballons außer Sichtweite waren fuhren wir zurück zum Gästehaus um zu Frühstücken. Gut gestärkt ging es erneut auf unseren heißen Besen weiter die Gegend zu erkunden. Einige Tempel können bestiegen werden und man hat eine herrliche Aussicht. Andere wiederum zeigen schöne Wandmalereien und eine schöne Architektur. Sobald man abseits der Hauptstraße fährt, was man zwangsläufig machen muss um zu den entlegeneren Tempeln zu gelangen, gibt es nur noch Sandpisten. Diese sind nicht immer leicht mit den E-Bikes zu befahren. Aber es macht einen Heidenspass.
Wenn wir von weiter weg einen Tempel sahen wo wir gerne hin wollten nahmen wir manchmal – naja öfters – einfach den direkten Weg querfeldein. Dies wurde uns oder eher Jochen später zum Verhängnis, er hatte einen Platten. Aber auch das war kein Problem. Ein kleiner Junge der am Wegesrand mit seinen Freunden spielte brachte uns direkt eine Luftpumpe. Aber diese half nix, denn im Reifen war ein großes Loch. Der Kleine brachte uns paar Meter weiter, um die Ecke, wo ein Mechaniker auf einer Holzpritsche schon auf uns wartete. Er ist ein pfiffiger Geschäftsmann und hat sich auf Touris mit platten Reifen spezialisiert. Er verlangt 1000 Kyat (0,80€) pro Loch. 😉
Danach ging es weiter auf Erkundungstour. Wir fanden einen einsamen abgelegenen Tempel. Von dort aus hatten wir die beste Sicht auf alle großen Tempel. Lisas E-Bike hatte immer wieder Aussetzer. Irgendwo in der Batterie war ein Wackelkontakt. Man erkannte es immer gut daran wenn sie während der Fahrt wie eine Wilde auf ihrem E-Bike auf und ab hüpfte. Aber es funktionierte. 😉
Einen Tag später, es war Silvester, ließen wir es ruhig angehen. Wir zwei wünschten uns einen Ruhetag. Lisa & Jochen, die immer Hummeln im Hintern haben, schlossen sich einer Gruppentour an. Sie schipperten über den Ayeyarwaddy Fluss, legten eine Badepause ein und besuchten ein Dorf. Der Ausflug, der von einem Amerikaner organisiert wird, hörte sich gut und lohnenswert an. Gegen Nachmittag verließen auch wir unser Gästehaus und machten uns zu Fuß zur Buledi Stupa auf den Weg. Hier wollten wir uns eigentlich wie viele andere den Sonnenuntergang anschauen. Doch dies blieb uns aufgrund von zu vielen Wolken verwehrt. Wir sahen hier das erste mal Kontrolleure die nach den Zonentickets fragten. Da wir keine hatten schlichen wir uns auf der anderen Seite der Stupa hinunter. In einer abgelenkten Minute lief Lisa schnell nach vorne um unsere Schuhe zu holen, diese muss man nämlich an jedem Tempel ausziehen. Danach machten wir uns schnell und unbemerkt vom Acker. 🙂
Am Abend trafen wir uns wieder gemeinsam in der Restaurantstraße. Nach dem Abendessen zogen wir ein paar Gaststätten weiter um bei Maissalat und Bier der Musik zu lauschen. Wir entschlossen uns letztendlich auf der Dachterrasse des Gästehauses ins neue Jahr zu feiern. In Bagan selbst wurde kaum Silvester gefeiert. Manche Einheimische machten ein Feuer am Wegesrand und tanzten zur lauter Musik. Ein richtig großes Feuerwerk sahen wir nicht, doch vereinzelt startete die ein oder andere Rakete in den Nachthimmel. Lisa & Jochen verabschiedeten sich um kurz nach Mitternacht und gingen zu Bett. Wir blieben noch eine Weile mit Bier und Whisky sitzen. Was will man machen wenn es so günstig ist. 😉 Schnell gesellten sich ein paar deutsche Jungs zu uns. In lustiger Runde war es plötzlich schon sechs Uhr morgens als wir endlich die Augen schlossen. 😉
An unserem letzten Tag in Bagan, unser Nachtbus fuhr erst um 19:00 ab, schliefen wir erst einmal aus – naja um 12:00 war Check Out Time. 🙁 Wir liehen uns noch für einen halben Tag E-Bikes (3500Ks/2,77€/2P), dieses mal Fahrräder mit Hilfsmotor. Wir wollten nochmal zu dem abgelegenen, einsamen Tempel fahren, doch soweit kamen wir nicht. Da wir wieder – wir hatten anscheinend noch nicht daraus gelernt – querfeldein fuhren hatte Jörn nach kürzester Zeit einen Platten. Mit dem Rad ging es nicht mehr vor und zurück. Am nächsten Tempel versuchte ein Einheimischer uns zu helfen, doch vergebens. Er rief unseren Verleiher an. Als dieser nach einer Stunde immer noch nicht da war fuhr Lisa in den Ort. Gefolgt von zwei Mitarbeitern und einem Ersatzbike kam Lisa zurück zum Tempel. Jörn bekam ein neues E-Bike und wir konnten endlich weiter. Die Verleiher nahmen inklusive dem Fahrrad auf dem Roller Platz. 😉 Da das alles ziemlich viel Zeit gekostet hatte schauten wir uns nur noch einen Tempel in der Nähe an bevor wir uns auf den Heimweg machten. Doch dabei riss plötzlich Lisa’s Gasgriff und sie konnte sich nicht mehr auf dem Rad halten. Nach ein paar Metern Bullenreiten, so sah es von hinten jedenfalls aus, konnten wir sie leider nur noch vom Boden aufheben. Gott sei Dank war ihr nicht all zu viel passiert. Bis auf ein paar Schürfwunden und später einigen großen Blutergüssen ging es ihr gut. Wir schafften es den Gasgriff so zu befestigen das das Fahrrad jetzt von alleine fuhr. So kam Lisa ohne zu strampeln in den Ort zurück.
Bevor wir im Gästehaus abgeholt und zum Nachtbus gebracht wurden gaben wir die Leihräder ab. Lisa war froh als der Ladenbesitzer ohne zu Murren das kaputte Rad zurücknahm! 😉 Das nächste Ziel wartet, it’s beach time!