Weiter ging es in knapp 10 h und mit 7 mal umsteigen von Kyoto in die Hauptstadt Tokyo. 😉 Hier hatten wir das Glück ein schönes Hotelzimmer (27310Yen/198,19€/2P/4N) für die nächsten 5 Tage unser Zuhause nennen zu dürfen. Außerdem stand Jörn’s Geburtstag vor der Tür. Das Wetter war mal wieder sehr durchwachsen und hat es nicht gut mit uns gemeint. Tokyo lässt sich in 4 Gebiete aufteilen: 1. der Norden 2. das Ginza-Viertel 3. Shibuya und 4. Shinjuku. Wir sahen uns jedes der Viertel an. Im Norden besuchten wir den Ueno Park. Dieser Park beherbergt Tokyos Zoo, mehrere Museen, Tempel, Schreine und einen Teich mit dutzenden Seerosen. Der Park ist nicht so schön wie manch anderer. Daher ging es nach eine Runde hindurch schon wieder weiter. Am Rückweg kamen wir am Ameyoko Markt vorbei der sich unter der Bahnlinie befindet. Es ist einer der größten Bazare Asiens.
Im Ginza-Viertel dem modernen Zentrum Tokyos findet man Kunsthandwerk, Galerien und riesige Einkaufshäuser. Das Wako Kaufhaus mit seinem Uhrturm ist das Wahrzeichen des Viertels. Die Ginza-Yon-chome Kreuzung soll eine der verkehrsreichsten der Welt sein. Wir können das nicht so ganz bestätigen. Klar war viel los aber auch nicht mehr als in anderen Großstädten. Hier befindet sich auch der Sony Showroom. Auf mehreren Etagen sind die neusten Sony Spielereien ausgestellt die man alle ausprobieren kann. Am Eingang steht ein großes Aquarium mit außergewöhnlichen und schönen Fischen. Wir blieben eine Weile davor stehen und bestaunten die Meerestiere.
Außerdem fuhren wir nach Akihabara, dem Elektronik-Viertel der Stadt. Einem Gewirr aus kleinen und großen Geschäften mit riesigen Neonreklamen. Hier bekommt man alles, von der Weihnachtsbaumbeleuchtung bis zum neusten Computerchip. Am nächsten Tag war Jörn’s Geburtstag. Diesen Tag ließen wir ganz gemütlich angehen. Wir schliefen bis in die Puppen, brunchten bis Nachmittags und dann wurde mit den Lieben zuhause geskypt. Danach kochten wir uns ein gutes Menü und Jörn bekam noch einen Geburtstagskuchen von mir.
Der nächste Tag war vollgepackt mit Sightseeing. Morgens machten wir uns auf den Weg ins Ryogoku-Viertel – dem Sumo-Viertel. Die großen Sumoveranstaltungen finden nur dreimal jährlich statt. Eine alternative ist den Sumoringern beim Training zuzuschauen. Auf dem Weg zu den Trainingshallen trafen wir zwei Amerikaner die das gleiche Ziel wie wir hatten. So suchten wir gemeinsam nach den Trainingsstätten, aber wir kamen leider zu spät. Das Training war schon zu Ende. Man muss dazu sagen das es schon um 6 Uhr morgens beginnt, was für uns natürlich viel zu früh ist, aber eigentlich bis 10 Uhr gehen soll. Womöglich haben sie früher abgebrochen und sind ins Schwimmbad bei dem schwülen Wetter. 🙂 Also ging es zurück zur U-Bahn zu unserem nächsten Ziel, der Tokyo Stock Exchange (Börse). Wir verstanden uns gut mit den Amerikanern sodass sie sich uns anschlossen und wir die nächsten Stunden gemeinsam verbrachten. Die Stock Exchange stellten wir uns wuselig und voll vor. Schließlich soll sie zu den fünf weltgrößten Börsen gehören. Als wir ankamen war gähnende Leere. Kaum einer war da. Von der Aussichtsplattform konnten wir auf das Parkett sehen. Wir schauten uns ein wenig um. Dann ging es wieder weiter. Wir kamen am Nihonbaschi Einkaufscenter vorbei. Unser Reiseführer versprach uns hier einen Lebensmittelmarkt zu finden in dem man vieles probieren darf. Und so war es auch. Wie aßen und tranken uns durch das Sortiment. Mmmhhh… lecker… 😉 Dann ging es weiter zum Kaiserpalast. Wobei man eigentlich nur durch den davor angelegten Park gehen kann. Der Kaiserpalast ist nicht wirklich zu sehen und öffentlich zugänglich ist er nur zweimal im Jahr. Von dort ging es zum Tokyo Tower. Es regnete wieder aus Eimern. So schauten wir uns den Tower nur von unten an.
Danach verabschiedeten sich unsere Begleiter und wir zogen alleine weiter, ins Shibuya-Viertel. Dem Party und Mode Viertel in Tokyo.
Vor der Metrostation steht die Hachiko Statue – ein Denkmal an den treuesten Hund Japans. Eine kleine Geschichte dazu: Hachiko holte täglich sein Herrchen vom Shibuya Bahnhof ab. Als dieser plötzlich an einer Hirnblutung auf der Arbeit starb wartete Hachiko vergeblich. Trotzdem kam er für die nächsten 10 Jahre weiterhin täglich zum Bahnhof und wartete auf sein Herrchen. Diese außergewöhnliche Freundschaft wurde 2009 mit Richard Gere in der Hauptrolle verfilmt; Hachiko – Eine wunderbare Freundschaft. Zufällig sahen wir den Film vor einiger Zeit mit Jörn’s Eltern und uns fiel die Story direkt wieder ein. So mussten wir, wie viele andere auch, natürlich ein Bild von Hachiko machen. Das eigentliche Highlight Shibuyas ist aber die Straßenkreuzung vor der Metrostation. Sie ist eine der bekanntesten der Welt. Zebrastreifen von jeder Straßenseite auf die andere und diagonal. Alle 3 Minuten überqueren dutzende Menschen in alle Himmelsrichtungen diese Kreuzung. Wir sahen uns das Spektakel von der 2. Starbucks Etage aus eine Weile an.
Zwischen Shibuya und Shinjuku liegt das Harajuku-Viertel. Das Mekka der ausgefallenen Mode. Hier findet man alles von billig bis teuer und was aktuell angesagt ist. Am Wochenende soll es besonders voll werden. Dann soll man die aufgestylten Teenies in ihren Punk, Metal, Manga Outfits bestaunen können. Wir kamen auch in den Genuss einige schräge Vögel zu beobachten.
Hiernach ging es zu unserem letzten Programmpunkt für diesen Tag – das Shinjuku-Viertel. Shinjuku lässt sich nochmal in Ost und West aufteilen. Der Osten ist die Amüsiermeile mit Rotlichtviertel und Neonreklame und einigen Einkaufshäusern. Wo hingegen der Westen als Wolkenkratzer-Viertel bezeichnet wird. Wir besuchten das Sumitomo und Regierungsgebäude. Beide haben kostenlose Aussichtsplattformen. Von weit oben hatten wir eine schöne Aussicht über Tokyo. Hinterher ging es noch zum NS Gebäude. Hier gibt es ein großes Artrium mit einer 29 stöckigen Wasseruhr zu bestaunen. Nach diesem langen und anstrengenden Tag ließen wir den Abend gemütlich im Hotelzimmer bei einem selbst gekochten Abendessen ausklingen.