Die ersten drei Tage unserer Tibet-Reise verbrachten wir in und um Lhasa. Nach der Ankunft in unserem Gästehaus gingen wir zum Jokhang Tempel, der ganz in der Nähe inmitten des Barkhor Viertels steht. Wir waren von den Gläubigen überwältigt, die Tag täglich auf den sogenannten Koras um den Tempel pilgern. Die Pilgerwege (Koras) begegneten uns an jedem Tempel oder Kloster. Sie sind gezäumt von Gebetsmühlen und Schreinen. Teilweise brauchen die Gläubigen Stunden um diesen Weg zu laufen. Unglaublich sind auch die vielen Kranken und älteren Leute die sich den Strapazen stellen. Die Wege müssen immer im Uhrzeigersinn um den Tempel gelaufen werden. Wir schlossen uns an, zwei Runden um den Jokhang Tempel mit zu gehen. Dieses Flair kann man einfach nicht beschreiben. Den Abend ließen wir in einer tibetischen Straßenküche mit Milchtee und Nudeln in Suppe ausklingen (14rmb/1,79€/2P). Von unserer Dachterrasse im Gästehaus hatten wir einen schönen Blick über die Stadt und den Potala-Palast.
Eine der Hauptsehenswürdigkeiten ist der Potala-Palast, der ehemalige Sitz des Dalai Lamas. Da täglich nur eine bestimmte Anzahl von Besuchern den Palast betreten darf sicherten wir uns einen Tag zuvor die Tickets (400rmb/51,28€/2P).
Danach fuhren wir mit dem Bus (2rmb/0,26€/2P) zum Kloster Drepung (100rmb/12,82€/2P). Das Kloster liegt 10 km westlich von Lhasa und gehörte einst zu den drei großen Klöstern des früheren Tibets. Von der Bushaltestelle geht es ca. 30 min hinauf zum Eingang. Bis hierher merkten wir die Höhe nur gering. Aber mit jedem Anstieg oder Treppenstufe wurde das Atmen immer anstrengender. Im Kloster leben und lehren noch einige Mönche. Wir besuchten die vielen Versammlungs- und Gebetshallen und den ehemaligen Regierungspalast des Dalai Lamas. Von hier oben hat man eine schöne Sicht über Lhasa und den Talkessel.
Vom Kloster Deprung ging es nachmittags mit dem Bus (2rmb/0,26€/2P) zum Kloster Sera. Ebenfalls eines der größten Klöster in der damaligen Zeit. Wir liefen zuerst den Pilgerweg um das Kloster und teilweise auf die Felsen dahinter. Somit hatten wir einen guten Überblick der gesamten Anlage. Über einen Hintereingang gelangten wir ins Kloster. Dort schauten wir uns in einem Innenhof eine der täglichen Mönchsdebatten an. Wir lauschten eine Zeit lang den Gebeten und dem Singsang der Mönche bevor wir uns wieder zum Ausgang machten. Nach den Klosterbesichtigungen schlenderten wir noch ein wenig durch die Straßen von Lhasa.
Am nächsten Tag besichtigten wir den Potala-Palast. Die Eintrittskarten sind an Zeiten gebunden an denen man durch den Eingang laufen muss. Danach kann man sich mit dem Guide im Areal frei und lange bewegen. Der Guide führte uns durch den Palast und erzählte uns die wichtigsten Fakten. Der Potala-Palast teilt sich in einen weißen und roten Palast auf. Er besteht aus 999 Räumen auf 13 Stockwerken. Im roten Palast sahen wir die Wohnräume des aktuellen Dalai Lamas. Er floh im Jahre 1959 ins Exil nach Indien. Somit war er selbst seit 55 Jahren nicht mehr hier gewesen. Im weißen Palast liefen wir durch große Gebets- und Meditationshallen. Gegen Ende sahen wir die verschiedenen Kapellen mit den Gräbern der letzten acht Dalai Lamas was ziemlich beeindruckend war.
Den Rest des Tages schauten wir uns noch das alltägliche Leben der Tibeter an.
Die meiste Zeit verbrachten wir im Barkhor Viertel mit seinen typisch weißen Häusern. In Lhasa selbst durften wir uns ohne Guide frei bewegen. Nur bei Besichtigungen von Klöstern und Tempeln musste er dabei sein. Es kam vor das nach ihm gefragt wurde. Die Klöster die wir gesehen haben ähnelten sich im Aussehen und Bauart sehr. Es ist nicht nötig jedes Kloster zu besuchen.
Nach schönen Tagen in Lhasa machen wir uns morgen auf den Weg in Richtung nepalesischer Grenze.