Wir packten unsere kleinen Rucksäcke und fuhren ins 60 km entfernte Mawlamyine. Auf dem Weg überquerten wir zwei große Hängebrücken. Für diese muss eigentlich Maut bezahlt werden. Als uns die Kontrollposten aber sahen merkte man ihnen an das sie nicht wussten was sie tun sollen und so öffneten sie jedes mal für uns die Schranke. Wir grüßten freundlich und durften passieren.
In Mawlamyine besuchten wir als erstes den 20 km entfernt liegenden zweitgrößten Buddha der Welt, Wi Sein Taw Ya. Er besteht aus mehreren Stockwerken. Innen sind buddhistische Szenen nachgestellt. Nicht alle Stockwerke sind fertig, teilweise ist es eine riesige Baustelle. Gegenüber wurde noch ein zweiter Buddha angefangen zu bauen, doch bis dato ist lediglich der Kopf zu sehen. Fraglich ob die beiden Buddhas je fertiggestellt werden, hier war schon länger kein Handwerker mehr an der Arbeit! Auf der Zufahrtsstraße zum Buddha muss am Tag zuvor ein großes Fest gewesen sein. Die Straße glich eine Müllhalde und am Straßenrand wurden noch die letzten Stände zusammengepackt.
Am Ortseingang von Mawlamyine fing unser Roller plötzlich an zu stottern. Mist, der Tank zeigt doch noch viertel voll an. Es half nichts, wir hatten trocken gefahren. Meistens in Myanmar kein Problem. Alle paar Meter gibt es jemanden der Sprit in ein Liter PET Flachen verkauft. Eine nette Dame sah uns, setzte sich auf ihren Roller und besorgte uns Benzin. 😉 So freundlich die Burmesen. Angekommen suchten wir uns eine Unterkunft und fuhren direkt zu einem Aussichtspunkt. Von dort hatten wir einen schönen Blick über die Stadt und das Saluen Delta. Ein paar Kilometer weiter mündet der Fluss in den Golf von Martaban und die Andamanensee. Nach dem Sonnenuntergang ging es noch über die längste Auto- & Eisenbahnbrücke Myanmars (3 km) und wieder zurück.
Am nächsten Morgen frühstückten wir ausgiebig in einer Bäckerei, fuhren die Ocean Road auf und ab und besuchten die größte Stupa der Stadt. Danach ging es zurück, über Stock und Stein, nach Hpa-An. Für den Rückweg suchten wir uns eine andere Strecke aus. 😉 Als wir nur kurz am Straßenrand halt machten um unsere platt gesessenen Hintern zu erholen kam direkt ein Burmese um nachzuhören ob alles in Ordnung sei. 😉
Zurück in Hpa-An ging es abends zum Essen. Wir suchten uns ein, vom Lonely Planet und von vielen Gästehäusern empfohlenes, Restaurant aus. Eigentlich so gar nicht unser Ding. Aber es war richtig gut. Zu dem bestellten Essen gab es 11 kleine Töpfchen mit verschiedenen Dips. Wir kamen mit einem netten deutschen Pärchen ins Gespräch die sich ein Sabbatjahr genommen haben und in der Welt unterwegs sind.
Den Tag darauf, einen Tag früher als geplant, wurden wir um 8:00 mit einem privaten PKW abgeholt (20000Ks/15,82€/2P). Mit vier weiteren Insassen machten wir uns auf den Weg Richtung thailändischer Grenze. An allen geraden Tagen können Fahrzeuge zur thailändischen Grenze fahren und an den ungeraden Tagen umgekehrt nach Myanmar. Diese Regelung gibt es da die Passstraße nur einspurig befahrbar ist und sich in einem katastrophalen Zustand befindet. Ein schlechter Feldweg kommt der Fahrbahn schon ziemlich nahe. Mit der Regelung gab es zwischen der netten Frau im Gästehaus und uns ein kleines Missverständnis, welches sich aber am Vorabend noch löste und wir nun einen Tag früher als geplant das Land verlassen mussten (falsche Lonely Planet Angaben). Eigentlich sollte die Fahrt mit dem Auto gemütliche fünf Stunden dauern. Nach den ersten 2,5 h machten wir eine Pause. Danach fing die Passstraße an, es ging nur noch einspurig über den Berg. Dutzende Fahrzeuge waren unterwegs und es staute sich alles. Aus einer Spur wurden teilweise vier gemacht. Jede kleinste Lücke wurde ausgenutzt. Immer wieder blieben Fahrzeuge liegen oder mussten den heiß gelaufenen Motor abkühlen. Unterwegs wurden unsere Reisepässe noch zweimal kontrolliert und notiert. Erzählt wurde uns das eine neue Straße im Bau ist. Das ist auch gut so, denn so ist es eine Qual. Das letzte Stück bis zur thailändischen Grenze fuhren wir schon auf der neuen Straße. Wenn so die komplette Strecke wird werden einem viele Strapazen erspart. Nach letztendlich 10 h erreichten wir, noch eine Stunde vor Schließung, die Grenze. Die Aus- und Einreise verlief komplett problemlos. Wir teilten uns mit einer Mitfahrerin ein Taxi in die thailändische Grenzstadt, Mae Sot. Es ging über die Freundschaftsbrücke und schon waren wir im nächsten Land.
Sàwàtee Thailand! 😉
Fazit!
Myanmar hat uns super gut gefallen. Die Burmesen sind so freundlich und hilfsbereit und freuen sich noch über jeden Tourist der in ihr Land kommt. Oft bekamen wir ein nettes Hallo zu gerufen oder sahen winkte Kinderhände die sich freuten uns zu sehen. Hoffentlich bewahren sich die Burmesen ihre Herzlichkeit. Obwohl manchmal die Sprachbarriere da war konnten sie einem mit Händen und Füßen und ein wenig Englisch das wichtigste begreiflich machen. Typisch für die Burmesen sind die Gesichter der Frauen und Kinder voller Thanakapaste, eine gelblich-weiße Paste aus geriebener Baumrinde. Das „Make-Up“ schützt vor UV-Strahlung und hat eine kühlende Wirkung. Zudem tragen Männer traditionell einen Longi (Rock). Jörn musste natürlich auch einen haben. 😉
Myanmar lässt sich sehr einfach mit Bussen oder Minivans bereisen, man wird sogar oft am Gästehaus abgeholt oder zumindest zum Busbahnhof gebracht. Die Straßenverhältnisse sind zwar nicht die Besten aber immerhin schon besser als in Nepal und Indien. 🙂 Entgegen den meisten Reiseführern ist es kein Problem an Bargeld zukommen, es gibt fast überall einen ATM. Wenn es natürlich in abgelegenere Gebiete geht sollte man ein wenig Vorsorgen. Zu dem kann in ganz Myanmar mit der Landeswährung gezahlt werden. Wir verstehen nicht warum die Reiseführer immer US-Dollar bevorzugen, es ist aber durchaus möglich mit USD oder Euro zu bezahlen. Die Infos die wir über das mobile Telefonieren hatten haben sich bestätigt, mit unserer deutschen SIM-Karte hatten wir keine Verbindung ins Mobilfunknetz. Es ist aber einfach sich vor Ort eine SIM-Karte der Netzanbieter zu besorgen. Der Internetzugang ist in Myanmar ebenfalls auf dem Vormarsch. Wir hatten an jedem Ort die Möglichkeit online zu gehen. Die Qualität der Verbindung war aber nicht immer die Beste. 🙁